Feuerwanzen an Beerensträuchern
Wir helfen Ihnen gerne
Bei unseren Himbeer- und Johannisbeersträuchern haben sich Feuerwanzen eingenistet. Zuerst haben wir die Feuerwanzen akzeptiert, doch nun sind bei den Himbeeren die Wurzeln zerfressen. Wie können wir da ein wenig Abhilfe schaffen? Auch bei unseren Hibiskuspflanzen hat es Tiere. Die Äste sind zum Teil mit Moos überzogen. Sollen wir diese Sträucher noch zurückschneiden? C.R.
Unsere Antwort
Gelegentlich kann die leuchtend rot-schwarz gezeichnete Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus) massenhaft auftreten, was durchaus als lästig empfunden wird. Auch kommt es vor, dass sie in grosser Anzahl an sonnigen Hauswänden hochspazieren und sich dabei durch offene Fenster in Wohnräume verirren. Aber keine Sorge, hier vermehren sie sich kaum, da sie durch mangelnde Nahrung und Feuchtigkeit rasch zu Grunde gehen würden. Die Tiere überwintern am Boden unter Laub oder in lockerem Erdreich. Sie ernähren sich hauptsächlich von Samen der Linden, Robinien und Malven, gelegentlich auch von Pflanzensäften und von lebenden oder toten Insekten, bzw. deren Eiern. Es ist jedoch nicht bekannt, dass sie sich an Himbeerwurzeln gütlich tun. Hier dürften eher Dickmaulrüsslerlarven am Werk gewesen sein oder die Himbeerwurzeln litten unter einem Pilzbefall, eventuell dem Phytophthora-Pilz, eine hartnäckige Wurzelkrankheit, welche einzelne Ruten bis komplette Pflanzen zum Absterben bringen kann. Einmal im Boden vorhanden, verzehrt der Pilz die Himbeerwurzeln, wodurch die Wasser- und Nährstoffzufuhr unterbrochen wird. Häufig sind frisch gepflanzte Himbeeren davon betroffen, jedoch macht der Pilz auch älteren Beständen mehr und mehr zu schaffen. Besonders in kalten und nassen Böden (Lehmböden) breitet er sich relativ rasch aus und kann hier mindestens zehn Jahre überleben. Verbreitet wird er übrigens leicht mit Arbeitsgeräten, Schuhen, Tieren und Insekten.
Auch am Hibiskus oder Eibisch (Hibiscus syriacus) dürften die Feuerwanzen kaum Schaden anrichten. Ein noch leichter Befall von Moos aber auch Flechten schadet den Sträuchern ebenfalls kaum, da diese einen sehr geringen Nährstoffbedarf haben und ihn mehrheitlich über die Luftfeuchtigkeit aufnehmen. Praktisch geschlossene Beläge behindern hingegen die Atmung der Pflanze, da diese nicht nur über die Spaltöffnung der Blätter, sondern auch über sogenannte Lentizellen oder Korkwarzen an den Zweigen erfolgt. Hier kann der Belag mit einer Bürste am Stamm, den Ästen und Zweigen entfernt werden.
Der ideale Zeitpunkt für den Rückschnitt der sommerblühenden Sträucher ist im zeitigen Frühjahr noch vor Austrieb der Blätter. Ein Anleitung, wie Sie im Sommer blühende Sträucher schneiden, finden Sie in diesem Video:
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