Flechten, Moose oder Algen an Bäumen und Sträuchern entstehen nach langen anhaltenden Regenphasen oder durch einen ungünstigen Standort. Sofern sie Äste und Stämme nicht grossflächig bedecken und damit den Pflanzen die Atmung erschweren, besteht kein Handlungsbedarf.

Die Ursache von Flechten, Moosen und Algen an Ästen und Stämmen

Der grüne bis gelbe oder graue Belag an Stämmen und Ästen von Bäumen und Sträuchern, auch an älteren Zweigen, besteht aus Algen, Moosen oder Flechten, oft auch aus allen zusammen. Besonders an luftfeuchten und schattigen Standorten, allgemein auch nach niederschlagsreichen Jahren, können sich diese niederen Pflanzen gut entwickeln. Geringe Mengen schaden nicht, erst praktisch ununterbrochene Beläge hindern die Atmung der Kulturpflanzen und wirken somit wachstumshemmend; denn nicht nur die Blätter atmen durch ihre Spaltöffnungen, sondern auch die Zweige mittels ihrer sogenannten Lentizellen oder Korkwarzen. Lentizellen sind mit blossem Auge auf den Häuten der Zweige erkennbar. Neben der Behinderung des Gasaustausches bieten Algen, Moose und Flechten auch Schädlingen Unterschlupf. 

Bekämpfung

Als Bekämpfungsmöglichkeit bietet sich an erster Stelle eine geeignete Standortwahl an. Helle luftige und eher trockene Lagen werden von den Flechten, Algen und Moosen gemieden. Mit einem speziellen Kratzer und einer Drahtbürste können Äste, Stämme und Zweige der Bäume und Sträucher gesäubert werden. Wer regelmässig eine Voraustriebsspritzung im März/April, auch Winterspritzung genannt, durchführt, hat kaum befallenes Holz; denn unter der Einwirkung der Spritzbrühe werden nicht nur die Schädlinge, sondern auch die hier diskutierten unerwünschten niederen Pflanzenarten zurückgedämmt. Wertvoll ist auch ein Anstrich von Kalkmilch an die Stämme und die dicken Äste bei trockener und milder Witterung im Januar. Dadurch werden zusätzlich die Sonnenstrahlen reflektiert, wodurch sich die Stämme weniger erwärmen, was Gewebespannungen und als deren Folge das Auftreten von Frostrissen und Frostplatten vermindert.