Für die Pflanze ist jede Umsetzung ein entscheidender Eingriff in ihren Stoffhaushalt. Besonders verholzende Pflanzen reagieren auf Standortveränderungen empfindlich.

Verpflanzung

Um den Verpflanzschock zu mindern, werden in den Baumschulen die Pflanzen je nach Art alle zwei bis vier Jahre ‚verschult’, wie das Verpflanzen hier genannt wird. Dadurch wird vermieden, dass die Wurzeln sich weit vom Stamme weg entfernen und kaum verzweigen. Beim Verschulen werden jeweilen die Wurzeln eingekürzt, wodurch sich ein kompaktes Wurzelnetz bildet, ebenso ergibt sich ein langsameres Pflanzenwachstum. In je kürzeren Abständen verschult wird, desto besser wächst die Pflanze in der Regel am neuen Standort weiter.

Wurzelverlust

Verschiedene Pflanzen, besonders Nadelgehölze und immergrüne Laubgehölze, gleichen den Wurzelverlust beim Verschulen durch das Absterben lassen von Trieben aus. Dabei sind es stets die ältesten Teile, welche leiden. Das Ausdorren von innen her ist also natürlich, je weniger oft zuvor verschult wurde, desto eher. Nicht verschulte Pflanzen gehen meistens ganz ein oder bleiben jahrelang als unansehnliche Krücken ohne jährlichen Neuzuwachs stehen. Gut verschulte Pflanzen hingegen gleichen die Lücken bald durch stärkeres Spitzenwachstum aus; dadurch werden kahl gewordene Partien wieder abgedeck.