Wie schneide ich Gehölze - Sträucher, Halbsträucher, Zierkirschen und Zieräpfel

Beim Schnitt von Gehölzen gibt es einige Regeln. Ein fehlerhafter Schnitt verunstaltet die Sträucher oder zerstört ihren Habitus für immer. Theoretisch können Gehölze etwa von Oktober bis Juni geschnitten werden. Schneidet man im laublosen Zustand, sieht man besser, wo geschnitten werden soll. Früh blühende Gehölze (z.B. Forsythien) werden erst nach dem Verblühen geschnitten; durch einen Winterschnitt würden viele Blütenzweige entfernt.

Gehölze, die nicht geschnitten werden

Gehölze wie Felsenbirne (Amelanchier), Magnolien, Zaubernuss (Hamamelis), strauchförmige Ahorne (Acer), Scheinhasel (Corylopsis), Blütenhartriegel (Cornusflorida, C. kousa) oder die meisten Hortensien (Hydrangea) sollten nicht geschnitten werden. Sie würden dauerhaft geschädigt. Allfällige Schnittarbeiten sind auf das Entfernen abgestorbener Zweige oder auf ein sehr sorgfältiges Auslichten dicht stehender Zweige beschränkt.

Ebenfalls nicht schneiden sollte man Nadelgehölze. Besonders das Einkürzen des Gipfeltriebes zerstört ihre Gestalt unwiderrflich. Von dieser Regel ausgenommen sind Formgehölze und Hecken. Auch bei langsam wachsenden Gehölzen (Zwerggehölze) kann meist auf einen Schnitt verzichtet werden.

 

Auslichtungsschnitt

Bei den beliebtesten Blütensträuchern wie Forsythien, Kolkwitzien, Zimtröschen (Philadelphus), Weigelien, den meisten Spiersträuchern und strauchartig wachsenden Hartriegeln, aber auch bei den Haseln ist ein sogenannter Auslichtungsschnitt vorzunehmen. Dazu werden alte oder auch junge, zu dicht stehende Triebe in Bodennähe abgeschnitten. Dies fördert den Wuchs von Jungtrieben. Der Strauch bleibt blühwillig und behält seine artspezfische Wuchsform und Wuchskraft.

Niemals die Äste und Zweige nur einkürzen. Die Äste verzweigen sich an der Schnittstelle übermässig und bilden unschöne «Bubiköpfe». Die Triebe überaltern und der Strauch blüht nicht mehr oder nur spärlich.

Sommerblühende Sträucher

Sommerblühende Sträucher und Halbsträucher wie Säckelblume (Ceanothus), Hibiscus, Perovskie, Spiraea japonica, Freilandfuchsien oder Indigofera werden im Frühjahr grosszügig bis auf die verholzten Teile zurückgeschnitten.

Schnitt von Zierkirschen und Zieräpfeln

Zierkirschen und Zieräpfel benötigen in der Regel keinen Schnitt. Werden sie zu dicht, kann man sie auslichten. Dabei ist es wichtig, dass die Äste und Zweige ganz entfernt werden. Niemals Zweige nur einkürzen!

Schnitt von frisch gepflanzten Gehölzen

Mit dem Schneiden der Gehölze sollte wo nötig frühzeitig (oft bereits im zweiten Jahr nach der Pflanzung) begonnen werden. Gehölze sollten regelmässig geschnitten werden, damit sie lange vital bleiben.