Kann man mit einem Kupferdraht die Krautfäule bei Tomaten und andere Krankheiten an Pflanzen verhindern?

Kupfer gegen Pflanzenkrankheiten

Kupfer hat eine wachstumshemmende Wirkung auf Pilze, Flechten, Algen und Bakterien. Das kann leicht an Hausdächern beobachtet werden, über welche Kupferdrähte führen oder an denen Kupferbleche angebracht sind. Darunterliegende Dachziegel sind weitgehend blank. Schon im 19. Jahrhundert wurden Kupfermittel im Weinbau gegen den Falschen Mehltau eingesetzt. Noch heute sind sie für verschiedene Anwendungen weitverbreitet, sind aber teilweise durch moderne, organische Mittel ergänzt oder ersetzt worden. Gegen die Krautfäule anfälliger Tomaten- und Kartoffelsorten wird Kupfer noch oft eingesetzt. Es wird auf Blätter, Spross, Blüten und Früchte gespritzt.

Kupferdraht

Dass ein Kupferdraht, eingesteckt in den Spross, die Krautfäule und andere Krankheiten verhindern soll, kann ich mir nicht vorstellen. Die minimalen freiwerdenden Kupferteilchen werden von der Pflanze kaum aufgenommen und dann mit dem Saftstrom in der Pflanze verteilt, im Gegensatz zu verschiedenen modernen organischen Mitteln. Kupfermittel müssen also an die Stellen, wo sie wirken sollen, gespritzt werden.

Kupfer im Boden

Kupfer wird in der Pflanze und auch im Boden leider nicht abgebaut, sondern gehortet oder akkumuliert, wie der Fachausdruck heisst. Es gibt zum Beispiel alte Rebbauböden, in welchen wegen der Kupferbehandlung des Falschen Rebenmehltaus die Entwicklung der Bodenlebewesen fast völlig ausgeschlossen worden ist; sie sind tote Böden geworden, wo nur noch kupfertolerante Pflanzen gedeihen. Mit Kupfermitteln sollte also sehr sparsam und zurückhaltend umgegangen werden. Von der Behandlung bis zum Verzehr der Pflanzenteile sollte bei Tomaten eine Wartefrist von einigen Tagen eingehalten werden.

Tomaten-Pflanzen

saisonal im Gartencenter erhältlich