Kaum jemand hat einen Garten, auf den nie ein Schatten fällt. Irgendwie wäre das auch schade. Es gibt unzählige wunderschöne Gewächse, die sich erst im Halbschatten oder gar Schatten ganz unbeschwert entfalten.
Ein schattiges Plätzchen im Garten an einem wirklich heissen Sommertag: Das ist schon eine feine Sache. Andererseits: Sind es nicht gerade die schattigen Nischen in unseren Gärten, die wir Gartenfreundinnen und Gartenfreunde gerne etwas stiefmütterlich behandeln?
Wir meinen: Das muss nicht sein und laden Sie heute dazu ein, den Schattenseiten Ihres Gartens, Ihres Balkons oder Ihrer Terrasse mit neuer Wertschätzung zu begegnen. Dazu präsentieren wir Ihnen auf dieser Seite gleich sieben Stauden und Sträucher, deren Blüte wir auch ohne prallen Sonnenschein geniessen dürfen.
Schatten hat viele Nuancen
Die meisten Schattenpflanzen sind sehr ausdauernd und verlangen kaum Pflege. Wir empfehlen trotzdem: Schauen Sie sich die geplanten Pflanzplätze vor dem Setzen Ihrer Gewächse aus der Sicht der Pflanze an. Wieviel Licht wird sie bekommen?
Unterscheiden Sie zwischen Halbschatten (bis zu vier Stunden volles Licht), lichtem Schatten (Sonne und Schatten wechseln sich ab, z.B. unter dem Blätterdach von Gehölzen) und Vollschatten (Stellen, die nie einen Sonnenstrahl sehen, z.B. an der Nordseite eines Hauses). Ganz besondere Bedingungen herrschen bei Unterpflanzungen von Bäumen, weil Wurzelwerk das Ansiedeln anderer Gewächse erschwert oder beinahe verunmöglicht.
Nährstoff-, Humus- und Wasserhaushalt
Lockern Sie den Boden beim Anpflanzen gut auf. Arbeiten Sie in die Erde zudem Mulch und Kompost ein. Beide speichern Wasser. Schattenpflanzen schätzen das, denn sie sind meist recht durstige Zeitgenossen. Schenken Sie insbesondere dem Wasserhaushalt des Bodens unter Gehölzen grosse Beachtung. Der Boden trocknet dort im Sommer trotz Schatten oft aus. Je nach Standort und Pflanze empfiehlt sich auch gezieltes (organisches) Düngen im Spätwinter und Frühsommer, besonders bei mageren Böden.
Noch etwas unklar? Wir helfen gerne.
Wie der Kassensturz im vergangenen Jahr feststellte, reden wir nicht nur über fachgerechte Beratung, sondern wir liefern sie auch. Bringen Sie uns zum Beispiel ruhig Bilder von den schattigen Ecken Ihres Gartens, Ihres Balkons oder Ihrer Terrasse und erzählen Sie uns, was Sie erreichen wollen. Wir suchen dann zusammen jene Blütenstauden und Gehölze aus, welche die Schattenseiten Ihrer Gartenwelt über viele Jahre ideal bereichern werden.
Kugelprimel - Primula denticulata
Winterhart und ein kugelrunder Blickfang in Schattenlagen: Die Kugelprimel empfiehlt sich gerne als hübsches Gewächs zwischen und vor Gehölzen, im Schatten von Mauern oder für schattige Rabatten. Sie wünscht sich eine luft- und bodenfeuchte Lage (gerne auch auf schwerem Boden, wenn er frisch und humusreich ist) und bedankt sich dafür mit schmucker Blütenpracht im jungen Frühling. Je mehr Sonne sie bekommt, umso feuchter müssen Sie ihr Erdreich halten.
Chrysantheme - Chrysanthemum
Das ist doch mal eine Ansage: Die Knospen der Chrysantheme spriessen erst dann, wenn die Nächte kühler und die Tage kürzer werden. Der Effekt? Üppige Blütenfülle bis in den November - ganz ohne magische Tricks. Es erstaunt daher kaum, dass diese anspruchslose Staude hierzulande zu den beliebtesten Gartenpflanzen gehört. Denn einfacher lässt sich die Farbenpracht der auslaufenden Gartensaison ja nun wirklich nicht in den Spätherbst retten.
Funkie - Herzblattlilie - Hosta
Halbschattiger bis schattiger Standort, kühle und gleichmässige Luftfeuchtigkeit, dazu ein humusreicher Boden von sandig bis lehmig: Das sind die optimalen Lebensbedingungen für die Hosta, vielen besser bekannt als Funkie oder Herzblattlilie. Als asiatische Bergwaldpflanze kommt die Hosta gut mit dem Wurzeldruck von Gehölzen zurecht. Im heimischen Garten belebt die vielfältige Blattschmuckstaude sowohl Beete als auch schattige Gartennischen.
Prachtspiere - Astilbe
Die Prachtspiere definiert, was grosszügige Blütenpracht im Schattengarten bedeuten kann: um die 50 cm lange, meist federartige Blütenrispen, teils in absolut knalligen Farben. Nun gibt es neben den bis zu zwei Meter hohen Riesen-Prachtspieren natürlich auch kleine, gerade mal 10 cm hohe Varietäten. Schönheiten sind sie allesamt. Die Prachtspiere ist keine Sonnenanbeterin und eben deshalb eine zauberhafte Wahl zur Aufhellung dunkler Gartenecken.
Hortensie - Hydrangea
Die Hortensie ist ein Gartenklassiker, der derzeit viele neue Freunde findet. Vielleicht liegts am romantischen Flair der grossen Blütenkronen, vielleicht an der wunderbar zarten Farbvielfalt der zahlreichen Züchtungen. Oder vielleicht geniesst die Hortensie einmal mehr grosse Popularität, weil sie wirklich fast überall gedeiht - in der Sonne, im Halbschatten und im Schatten.
Tränendes Herz - Lamprocapnos spectabilis
In Zeiten des Jugendstils schon sehr beliebt, ist das Tränende Herz mit seiner wahrhaft exklusiven Blütenform auch gute 100 Jahre später ein ungewöhnlicher und sehr beliebter Blickfang im heimischen Garten. Wie viele andere Schattenpflanzen mag das Tränende Herz humose und durchlässige Böden, die niemals ganz austrocknen sollten. Pralle Sonne? Bitte nicht. Lichter Schatten zwischen höheren Stauden und Bäumen ist als Standort dagegen ideal.
Fuchsie - Fuchsia
Die anmutige Fuchsie zählt in ihrer südamerikanischen Heimat zu den Gebirgspflanzen. Temperaturen über 15 Grad erlebt sie dort selten. Hohe Regenmengen und tagelange Bewölkung sind ihr vertraut. Bei uns wächst die Fuchsie daher am schönsten, wenn sie in etwa so gedeihen darf wie an ihrem Ursprungsort: ohne dauernden Sonnenschein. Pflanzen Sie sie in Töpfe und Gefässe, wo sie einige Stunden Sonne bekommt, aber vor der Mittagssonne geschützt ist.