Wenn im Garten scheinbar alles schläft, haben Winter- und Frühblüher ihren grossen Auftritt. Unsere Pflanztipps gegen tristes Grau während der kalten Jahreszeit.
Augenweide, Nasenfreude, Insektenparadies: Drei Begriffe, die irgendwie nicht zum Bild vom Garten im Winterschlaf passen wollen. Und doch gibt es eine ganze Reihe von Gewächsen – insbesondere Ziersträucher, die sich um diese scheinbare Gesetzmässigkeit foutieren. Sie schenken uns mitten in der kalten Jahreszeit bunte Blütenpracht, und das nicht selten vor dem Austrieb jungen Laubs. Zudem duften manche (fast ein wenig vorwitzig) intensiver als mancher Sommerblüher.
Warum gibt es die Winterblüte?
Viele Gehölze bilden Knospen im Herbst und blühen dann im Frühjahr. Das ist uns vertraut und es funktioniert, weil ein Phytohormon der Pflanze eine Herbstblüte hemmt und verhindert. Bei kalten Temperaturen baut sich dieses Hormon langsam ab und voilà: Die Blüte beginnt im Frühling. Nun scheint dieses blühhemmende Hormon in den Knospen von Winterblühern kaum vorhanden. Schon nach wenigen kalten Tagen im Herbst ist es abgebaut und die Blüte beginnt, sobald einige mildere Tage folgen.
Schutz vor Frost empfehlenswert
Die Winterblüten mancher Ziersträucher sind zarte Wesen. So widerstehen die Blüten der Zaubernuss Temperaturen bis minus 10 Grad. Andere Winter- und Frühblüher geben sich etwas diffiziler. Das eine oder andere Minusgrad macht ihnen wenig aus, aber bei kalten Nordostwinden und starkem Frost können ihre Blüten erfrieren. Der ideale Standort für viele der nachfolgend vorgestellten winterlichen Gartenzierden ist deshalb nach Möglichkeit geschützt vor hartem Wind und Wetter.
10 Winterblüher im Fokus
Kornelkirsche
Ein reicher Frühlingsgruss im späten Februar: Wenn die Kornelkirsche ihre feingliedrigen, gelben Dolden zeigt, entzückt das nicht nur uns Menschen, sondern auch die Insektenwelt. Und im Spätsommer verarbeiten Kenner ihre Früchte gern zu Konfitüre, Gelee oder Likör.
Zaubernuss
Im Herbst gelb- bis orangerote Blätter und von Dezember bis Februar ebenso kräftig leuchtende, fadenförmige Blütenblätter von gelb bis tiefrot je nach Sorte, denen Frost bis minus 10 Grad nichts ausmacht: Die Zaubernuss ist einer der schönsten Blütensträucher, den Sie sich in Ihrem Garten wünschen können.
Winterjasmin
Der robuste Winterjasmin klettert gerne. Seine Triebe können dabei bis zu drei Meter lang werden. Ohne Rankhilfe wächst er bogenförmig und breitet sich aus. Schneiden Sie zu lange Ruten im April zurück. Dies fördert auch die Blüte, weil der Winterjasmin nur an jungen Trieben blüht.
Winterschneeball
Ein weiterer Strauch mit Hauptblütezeit Januar bis April: Der dichtbuschige Winterschneeball zeigt sich genau dann in rosa-weisser Pracht. Er wünscht sich einen geschützten Standort, wächst langsam und erreicht nach 10 bis 20 Jahren seine Maximalgrösse.
Rosa Kätzchenweide
Die pflegeleichte Kätzchenweide liebt einen durchlässigen, nährstoffreiche Boden. Ihre grossen, flauschigen Kätzchenblüten treiben leuchtend rot aus, bevor sie rosa verblassen und seidigweisse Haare bilden. Ein wunderschöner Strauch, der auch als Stamm sehr gut wächst.
Scheinhasel
Der Niedrige Scheinhasel, auch bekannt als Glockenhasel, steht bereits vor dem Austrieb der Blätter in voller, wolkenartiger Blüte. Als fein verzweigter Strauch passt er auch in den kleinen Garten. Er ist dankbar, wenn man ihm einen Standort abseits kalter Ostwinde gönnt.
Judasbaum
Der Judasbaum zeigt sich zur Blütezeit – sie beginnt im März/April und noch vor dem Blattaustrieb – als stattlicher Blickfang. Die Blüten wachsen auch an dickeren Ästen und sogar am Stamm. Das pflegeleichte Gehölz braucht keinen Schnitt und erreicht in der Höhe wie in der Breite eine Grösse von vier bis sechs Metern.
Winterblüte
Der Name ist Programm: Die Chinesische Winterblüte blüht vom November bis in den März. Ältere Exemplare sind recht frosthart, aber als Jungpflanze möchte sie unbedingt einen geschützten und eher warmen Standort. Als Dank für ein gutes Plätzchen verströmen ihre Blüten einen betörenden Vanille-Duft.
Winterheckenkirsche
Sommerduft an Wintertagen und Blütenpracht von Januar bis April: Die robuste Winterheckenkirsche verwöhnt Nase und Auge und verdient einen Platz, an dem Sie oft vorbeikommen. Wie ihr Name schon verspricht, eignet sie sich bestens als aussergewöhnliche und unkomplizierte Heckenpflanze.
Seidelbast
Der Echte Seidelbast ist ein ausgesprochen hübscher, absolut winterharter Zwergstrauch. Er duftet intensiv und Insekten wie Menschen lieben seine frühe Blüte. Andererseits sind seine attraktiven Früchte eine höchst giftige Knabberei. Er gehört also keinesfalls in einen Garten, in dem Kinder spielen.
Vielfältige Vorlieben
Die Farbtupfer für Ihren winterlichen Garten, wachsen meist eher langsam. Manche nehmen sich dabei viel Zeit, um sich an ihren Standort zu gewöhnen und erreichen später eine stattliche Grösse. Andere wollen nicht verpflanzt werden. Und während einige Gewächse absolut pflegeleicht sind, haben nicht wenige klare Vorlieben, beispielsweise bezüglich Raumbedarf, Bodenbeschaffenheit oder Unterpflanzung.
So gelingt der blühende Wintertraum
Die Vielfalt der Ansprüche gleicht also der sommerlichen Gartenwelt. Und so empfehlen wir Ihnen gerne: Wenden Sie sich fürs Projekt 'Winterblüte' an unsere Gehölz-Spezialisten. Beschreiben Sie uns Ihre Ziele und Ihre Gartenwelt, damit wir Sie in aller Ruhe beraten können. Fotos oder Pläne von Ihrem Garten sind dabei immer willkommen. Bei grösseren Garten-Projekten empfiehlt sich ein Planungstermin in unserem Traumgarten-Atelier.