Das Ziel einer extensiven Begrünung ist eine umweltnah gestaltete Fläche mit minimalem Pflegeaufwand. Verschiedene Saatmischungen für Buntbrachen, Halbtrocken- und Fromentalwiesen sind im Fachhandel erhältlich.

Allgemeines

Zur Bepflanzung extensiver, umweltnah gestalteter Flächen gibt es mehrere, bezüglich Pflegeaufwand und Erstellungskosten unterschiedliche Möglichkeiten. Dabei handelt es sich vorzugsweise um Einsaaten von verschiedenen Blumenwiesen gemischt mit kurzlebigen Stauden bis hin zu mit einjährigen Pflanzen ergänzten ausdauernden Staudenflächen. Monokulturartige Pflanzungen mit Stauden und Gehölzen eignen sich weniger gut, da sie keine Artenvielfalt beinhalten und häufiger gejätet und geschnitten werden müssen. Im Folgenden werden, geordnet nach aufsteigendem Pflegeaufwand, vier Varianten zur extensiven Begrünung vorgestellt: die Buntbrache, die Trespen- oder Halbtrockenwiese, die Fromentalwiese sowie die sogenannten integrierten Pflanzsysteme.

Buntbrache

Die Buntbrache ist reichblühend und setzt sich hauptsächlich aus ein- und zweijährigen Krautpflanzen zusammen, wie zum Beispiel Kornblume, Mohn, Königskerze und Kamille. Der intensivste Blütezeitpunkt ist im Juni und Juli, die Blütenfarbe ändert sich nach jeder Vegetationsperiode. Zum optimalen Gedeihen benötigt die Buntbrache offene und besonnte Lagen, an Bodens bietet eine gute Landerde ideale Voraussetzungen. Der Pflegeaufwand beschränkt sich auf einmal Mähen pro Jahr. Soll die Buntbrache in ihrer Artenzusammensetzung möglichst stabil und vielfältig bleiben, muss sie zusätzlich alle drei Jahre nach dem Schnitt oberflächlich leicht bearbeitet werden und eine teilweise Nachsaat ist empfehlenswert.

Trespenwiese (Halbtrockenwiese)

Die Trespenwiese, auch Halbtrockenwiese genannt, besticht durch ihre Farbenpracht und Blühfreudigkeit. Die grosse Artenvielfalt ist auf den mageren Standort zurückzuführen, der benötigt wird, damit die starkwüchsigen Gräser weniger gut gedeihen können und so den konkurrenzschwächeren Krautpflanzen und horstartigen Gräsern Platz schaffen. So finden wir darin Schafgarbe, Glockenblumen, Wolfsmilch, Hahnenfuss, Ehrenpreis und viele mehr. Die Halbtrockenwiese sollte deshalb weder gedüngt noch bewässert werden. Sie eignet sich für sonnige, trockene Lagen, der Boden sollte nährstoffarm und wenig tief, jedoch gut durchlässig sein. Damit sie nicht verbuscht, benötig auch diese Wiesenart einen Schnitt pro Jahr, frühestens Ende Juli. Das Schnittgut sollte vor Ort getrocknet werden, damit die Samen der Kräuter auch dort verbleiben. Um die Halbtrockenwiese im Frühling durch eine sehr frühe Blumenpracht aufzuwerten, kann sie im ersten Herbst nach der Saat mit Zwiebelpflanzen wie Krokus, Gelbstern, Hyazinthe, Hasenglöckchen oder Weinberg-Tulpe ergänzt werden.

Fromentalwiese

Die Fromentalwiese entspricht der Vorstellung einer typischen Blumenwiese, übersäht mit Margeriten, Wiesenkerbel, Flockenblumen, Hahnenfuss, Malven etc. Auch diese Wiesengesellschaft bevorzugt offene, warme und sonnige Lagen, der Boden sollte durchlässig sein. Als Pflege sind zwei Schnitte pro Jahr als Heu üblich, Mitte Juni und Ende September. Damit die Fromentalwiese ein noch breiteres Spektrum an Blütenformen und –Farben aufweist, können zusätzliche Stauden in die einheimische Vegetation integriert werden. Dazu werden an verschiedenen Stellen im ersten Herbst nach der Einsaat etwa 30 mal 30 cm grosse Grasziegel mit einer Hacke entfernt und jeweils vier Stauden gepflanzt.

Integrierte Pflanzensysteme

Unter Integrierten Pflanzsystemen schliesslich versteht man Pflanzengesellschaften, die aus gepflanzten Stauden, Einsaaten mit ein- und zweijährigen Kräutern sowie Zwiebelpflanzen bestehen. Diese Mischpflanzungen müssen die individuellen Bedürfnisse und Faktoren der Stauden wie Standortansprüche, Konkurrenzkraft, Ausbreitung, Wuchsform und Lebensdauer berücksichtigen, um den Pflegeaufwand zu minimieren. Eine solchermassen bepflanzte Fläche unterliegt ständiger Veränderung, welche gewünscht ist. Mit den Jahren stellt sich ein typisches, standortabhängiges und auch stabiles Pflanzen- und Blütenbild ein, welches um einiges pflegeleichter und naturnaher ist als herkömmliche Staudenbeete.
Verschiedene Saatmischungen für Buntbrachen, Halbtrocken- und Fromentalwiesen sind im Fachhandel erhältlich, zur Bepflanzung mit integrierten Pflanzsystemen sollte ein Fachmann hinzugezogen werden.