Das Edelweiss (Leontopodium nivale oder Leontopodium alpinum) könnte man fast als die Nationalpflanze der Schweiz bezeichnen. Keine andere alpine Pflanze ist so oft auf Logos und anderen Sujets zu finden wie der Blütenstern des Edelweisses. Aber sie gedeiht auch im heimischen Steingarten. Wir geben ein paar Tipps zur Pflanzung und Pflege.

Woher stammt das Edelweiss?  

Es sind ungefähr 40 Edelweiss-Arten bekannt, die in den Gebirgen Europas und Asiens verbreitet sind. Das Alpen-Edelweiss (Leontopodium nivale) ist allerdings das einzige, welches in Mitteleuropa zu finden ist. Es hat sich in der letzten Eiszeit von Asien her kommend in den Alpen, den Karpaten und im Jura angesiedelt. Es gehört zu der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Wie sieht das Edelweiss aus? 

Das Edelweiss ist eine kompakte, krautig wachsende und bodennahe Polsterstaude. Auf aufrechtwachsenden, ca. 20 Zentimeter langen Stängeln blüht ein bis zu vier Zentimeter grosser Blütenstern. Die Blätter des Alpen-Edelweiss sind lanzettlich und spriessen aus einer Blattrosette. Wie die Blüten sind auch die Blätter mit feinen weissen Härchen bewachsen. Die Gesamterscheinung ist deshalb etwas «filzig» und hat dem Edelweiss den lateinischen Namen Leontopodium, also «Löwenfüsschen» verliehen. Die Härchen schützen die Pflanze nicht nur vor langen Kälteperioden, sondern auch vor der starken UV-Strahlung in alpinen Gebieten. Die sternförmige Blüte ist das Erkennungsmerkmal der Staude. Dies obwohl es sich eigentlich um Scheinblüten handelt. Denn sie bestehen aus einem Kranz von Hochblättern, die die eigentliche, darunterliegende, unauffällige Blüte verdecken. Wegen der vielen winzigen, reflektierenden Luftbläschen in den Härchen glänzt die Blüte silbrig. Dies um Insekten und Käfer anzulocken. 

Welcher Standort für das Edelweiss? 

Der liebste Platz eines jeden Edelweiss ist eine steppenartig-geröllige Alpinwiese auf einer Höhe von ungefähr 3000 Metern. Weil sie aber oft gepflückt wurden ( heute sind sie streng geschützt) hat sich ihr Standort auf steile Felsen und abgelegene Spalten verlagert. Im heimischen Garten bevorzugen sie kieselsäurehaltiges Gestein und eine sonnige Lage. Der steinige Boden sollte möglichst arm an Nährstoffen sein. Zu lehmiger Boden muss mit Sand aufgelockert werden. Auch im Kübel gefällt es einem Edelweiss sehr, für die Pflanzung wird Kakteenerde empfohlen. 

Ist das Edelweiss winterhart? 

Ja, das Edelweiss ist sehr winterhart. Es ist an hochalpines Klima und somit an Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt gewöhnt. Zudem ist es teilweise immergrün

Wann blüht das Edelweiss?

Die Scheinblüten des Edelweiss zeigen sich von Juni bis September. 


Edelweiss: 4 Tipps zu Pflanzung und Pflege

Tipp 1: Richtiger Pflanzabstand für das Edelweiss beachten

Bei der Pflanzung sollte ein Pflanzabstand von 20 bis 30 Zentimeter eingehalten werden. 

Tipp 2: Edelweiss richtig giessen

Das Edelweiss braucht vor allem nach der Pflanzung kleine Wasserzugaben. Danach sollte nur bei starker Hitze und anhaltender Dürre jeweils morgens oder abends nachgegossen werden. Eine Düngung ist nicht notwendig, da es bedingt durch seine Herkunft zu den Schwachzehrern gehört. Staunässe und lange Trockenperioden sind zu vermeiden. 

Tipp 3: Edelweiss schneiden 

Das Edelweiss sollte nach der Blüte bis auf etwa eine Handbreite über Boden zurückgeschnitten werden. Da verblühte Pflanzenteile der Staude Kraft rauben, sollten diese entfernt werden. 

Tipp 4: Edelweiss als Gruppe pflanzen

Das Edelweiss kommt am besten in kleinen (Edelweiss-)Gruppen von bis zu fünf Pflanzen zur Geltung. Sie wachsen dann zu einem dichten Polster zusammen. Neben dem Edelweiss können auch Steinbrech, Enzian, Zwergglockenblumen sowie Teppichehrenpreis gesetzt werden. Hochwachsende Pflanzen sollten nicht dazugepflanzt werden, da sie das Edelweiss rasch verdrängen. 


Krankheiten und Schädlinge beim Edelweiss

Das Alpen-Edelweiss ist sehr robust und kaum von Krankheiten geplagt. Der grösste «Feind» des Edelweisses ist wohl der Mensch. Zu oft wird es in der Natur, teilweise sogar gewerbsmässig, gepflückt. Deshalb gehört es zu den besonders geschützten Pflanzenarten. Nur dadurch haben sich die Bestände hierzulande erholt. Pflücken Sie ein Edelweiss nur, wenn es in Ihrem eigenen Garten wächst. 

💡 Haben Sie gewusst? 

Das Edelweiss wird auch ewige Blume genannt. Denn die Sternblüten halten abgeschnitten bis in den Winter und können super für Trockenblumen-Sträusse verwendet werden. Dafür schneidet man die Blüten am besten um die Mittagszeit, da sie dann besonders prächtig blühen.