Rhabarber (Rheum rhabarbarum) ist pflegeleicht, wächst schnell und schmeckt lecker. Wer das Gemüse erfolgreich anpflanzen möchte, muss vor allem auf den richtigen Standort und genügend Nährstoffe im Boden achten.

Woher stammt der Rhabarber?

Der botanische Name Rheum rhabarbarum ist lateinischer Herkunft und bedeutet ausländische (barbarische) Wurzel. Die sauren Stängel müssen den Europäern sehr geschmacksfremd vorgekommen sein. Die Wurzeln des aus dem Himalaya stammenden Gemüses wurden schon vor Jahrtausenden bei Magen- und Darmproblemen eingesetzt. Der Rhabarber gelangte aber erst im 18. Jahrhundert nach Europa. Er gehört zur Familie der Knöterichgewächse und ist somit mit Sauerampfer und Buchweizen verwandt. Trotz seines fruchtigen Geschmackes wird er dem Gemüse zugeordnet.

Sind Rhabarber giftig? 

Die Stängel der Rhabarber sind geniessbar und werden vielseitig verwendet. Grüne Sorten haben eher mehr Säure und rote Sorten sind aromatischer. Von Konfi über Kompott bis zu Chutney und Sirup lässt sich alles zubereiten. Von Aufläufen, Kuchen, Wähen, Torten, Muffins oder pikanten Köstlichkeiten der orientalischen Küche gar nicht zu reden! Die Blütenknospen der Rhabarber können übrigens ebenfalls gegessen werden. Sie werden gleich wie Broccoli oder Blumenkohl zubereitet. Vor allem in den Blättern, welche immer entfernt werden sollten, aber auch in der Schale der Stängel ist viel Oxalsäure vorhanden. Die Konzentration der Oxalsäure nimmt im Laufe des Jahres zu, weshalb Rhabarber nur bis Ende Juni geerntet werden sollten. Gesundheitlich ist der Oxalsäure-Gehalt in den Stängeln unbedenklich, geschmacklich jedoch spürbar. 

Ist Rhabarber gesund? 

Die grünen oder roten Stängel sind reich an Vitamin C, A, B1 und B2 und enthalten viele Mineralstoffe wie Eisen, Kalium und Phosphor. Sie sollen sich ausserdem positiv auf die Verdauung auswirken, darmentgiftend sein, die Nerven stärken und sogar die Stimmung aufhellen. Der Rhabarber hat nur 14 Kilokalorien und hält dank vielen Ballaststoffen ziemlich lange satt. Frischer Rhabarber trumpft zudem mit vielen Antioxidantien auf. 

Kann man Rhabarber roh essen? 

Vom Verzehr von rohem Rhabarber wird abgeraten, da Rhabarber Oxalsäure enthält, die beim Kochen vermindert wird. Auch ist der rohe Verzehr nicht gut für die Zähne, da der Zahnschmelz angegriffen wird. 

Rhabarber schälen? 

Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Die Schale enthält neben den Blättern am meisten Oxalsäure. In geringen Mengen, wie sie die Schalen der Rhabarberstangen enthält, schadet diese dem Körper nicht. Leiden Sie unter einem empfindlichen Magen, haben sie Vorerkrankungen, müssen Medikamente einnehmen, oder neigen Sie zu Nieren- oder Blasensteinen, wird vom Verzehr der Schale abgeraten. Ansonsten muss junger und zarter Rhabarber, welcher aus dem eigenen Garten stammt, nicht zwingend geschält werden. Sind die Stangen hingegen dick und die äussersten Fasern beim Schneiden zäh, lohnt sich das Schälen vor allem auch geschmacklich. 


Rhabarber: 3 Tipps zu Pflanzung und Pflege

Tipp 1: Rhabarber richtig pflanzen

Rhabarber pflanzt man am besten im Frühjahr. Aber auch eine Herbstpflanzung ist möglich. Eine Rhabarberpflanze braucht genügend Platz (mindestens einen Quadratmeter) an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden muss nährstoff- und humusreich sein sowie tiefgründig und feucht. Der Boden sollte ungefähr 70 Zentimeter umgegraben werden und die Knospen müssen 5 cm mit Erde überdeckt sein. Nach dem Pflanzen sollte das Loch am besten mit einer Mischung aus Kompost, Gartenerde und Hornspänen gefüllt werden. Ein guter Pflanzplatz ist übrigens in der Nähe eines Kompostes.

Tipp 2: Rhabarber richtig pflegen

Der Rhabarber braucht viel Wasser und muss regelmässig gegossen werden. Staunässe ist zu vermeiden. Das Gemüse ist winterhart und braucht keinen Frostschutz. Als Dünger empfiehlt sich Kompost oder verrotteter Mist. Vor dem Austrieb kann dieser um die Pflanze verteilt werden. 

Tipp 3: Rhabarber richtig ernten

Die Ernte beginnt Mitte April und endet am 24. Juni, also am Johannistag. Frisch gepflanzt braucht der Rhabarber Geduld: Erste Stängel sollten erst ab dem zweiten, besser sogar ab dem dritten Jahr geerntet werden, und dann auch nur maximal ein Drittel bis max. die Hälfte aller Stängel pro Saison. Erntet man mehr, schwächt man die Pflanze unnötig. Die Stängel werden nicht herausgeschnitten, sondern mit einer leichten Drehung herausgerissen. Allfällige Blüten bricht man früh heraus, um das Wachstum der Stängel zu fördern, oder man lässt einzelne für die Insektenwelt stehen.


 

Rhabarber-Sorten: Die gängigsten Sorten

Viele Rhabarbersorten sind sehr zu empfehlen. Seit vielen Jahren haben sich die Sorten «Vierländer Blut», «Holsteiner Blut» oder auch «Goliath» sehr bewährt. Goliath bildet, wie der Namen vermuten lässt, sehr lange Stängel, die gut und gerne 90 Zentimeter messen können. Zu den besten rotfleischigen Rhabarber zählt «Elmsfeuer». Er ist ertragreich und bildet lange sowie stärke Stängel. Zudem verfällt er beim Kochen gut und hat ein feines, mild-säuerliches Aroma. «Esta» ist eine starkwüchsige grünfleischige Sorte. Die Stängel sind lang und dick. Die Farbe aussen rot und innen grün. 

💡 Haben Sie gewusst?

Der Anbau von Rhabarber ist auch im Topf möglich. Dazu nimmt man ein möglichst grossen Pflanzgefäss (ca. 50 Liter) mit Loch, damit das Wasser abfliessen kann. Die Pflanzen im Topf sollten alle drei Wochen mit Pflanzendünger gedüngt werden.