Der Echte Salbei (Salvia officinalis) wird unter anderem auch Küchen-, Gewürz- oder Apothekensalbei genannt. Ebenso gross wie seine Namensvielfalt sind die Verwendungsmöglichkeiten der Gewürz- und Heilpflanze, die mit ihren schönen Blüten eine wahre Bienenweide ist.

Woher kommt Echter Salbei? 

Der Echte Salbei ist einer von über 900 Salbei-Arten und gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Der Küchen-Salbei, wie die mehrjährige Pflanze auch genannt wird, stammt aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika. In seiner Heimat ist das Heil- und Küchenkraut vor allem an kalkhaltigen Standorten zu finden. Mittlerweile wird die Pflanze aber in ganz Europa und Nordamerika kultiviert. 

Wie sieht Echter Salbei aus?  

Die strauchig wachsende, immergrüne Blütenstaude mit verzweigtem Wurzelstock wird zwischen 40 und 80 Zentimeter hoch. Echter Salbei hat elliptische, leicht behaarte, graugrüne und ungefähr fünf Zentimeter lange Blätter. Verreibt man die Blätter des Küchen-Salbeis, riechen diese aromatisch und schmecken würzig bis bitter. Die Blüten des Salbeis sind eine wahre Freude für Bienen und Insekten. Von Juni bis August blühen an den Stielen des Echten Salbeis viele, ungefähr zwei Zentimeter lange Blüten. Die einzelnen violett-blauen Lippenblüten sind dicht gedrängt und der längliche Blütenstand ist reich verzweigt, was als Scheinähre bezeichnet wird. 

Salbei in der Küche?  

Echter Salbei kann vielfältig als Küchenkraut eingesetzt werden. Er passt zu sämtlichen Fleisch- und mediterranen Gerichten. Saucen und Öle können mit frischen oder getrockneten Blättern verfeinert werden. Wichtig ist, Küchen-Salbei nur sparsam zu verwenden, da er sehr intensiv im Geschmack ist. 

Die jungen Blätter des Echten Salbei (Salvia officinalis)

Wann sollte Echter Salbei geerntet werden? 

Die jungen Blätter der Gewürzpflanze können das ganze Jahr über geerntet werden. Die Blätter schmecken würzig und das Aroma verstärkt sich vor der Blüte. Wollen Sie Salbei trocknen oder einfrieren, empfehlen wir die Ernte kurz vor der Blüte. 

Können auch die Blüten von Echtem Salbei gegessen werden?

Ja, auch die Blüten sind essbar, wohlschmeckend und peppen zudem alle Gerichte mit Farbe auf. 

Ist Echter Salbei winterhart? 

Ja, Salvia officinalis ist winterhart. In sehr kalten Wintern wird aber ein Frostschutz empfohlen. Dazu eignet sich Laub, Tannenzweige oder eine Mulch-Schicht direkt über der Pflanze. Auch kann man je nach Bedarf, den Salbei im Staudenbeet im Herbst auf 10 cm über Boden zurückschneiden. Wird der Salbei im Topf kultiviert, empfehlen wir, diesen im Winter in einem hellen Keller oder im Wintergarten zu überwintern. Wichtig: Schnecken lieben Salbei und sollten unbedingt ferngehalten werden. 

Welche Heilwirkung hat Echter Salbei? 

Als Heilpflanze hilft Salbei bei vielen Krankheiten und Beschwerden. Allerdings ist nur Salvia officinalis, also Echter Salbei, medizinisch wirksam und es werden nur die Blätter verwendet. Neben ätherischen Ölen enthält dieser Gerb- und Bitterstoffe sowie Flavonoide und Rosmarinsäure. Ein Tee aus Echtem Salbei kann gegen Entzündungen in Mund und Rachen helfen. Gurgeln mit Tee oder einer Tinktur vom Echten Salbei kann gegen Halsschmerzen wirken. Eingenommen hilft die Heilpflanze gegen Magen- und Darmprobleme. Aber auch als Schweisshemmer wird die Pflanze eingesetzt. Bei stillenden Frauen kann er zudem beim Abstillen helfen, da er die Milchproduktion hemmt. Zudem regt Küchen-Salbei als Aufguss oder Auflage die Wundheilung an und lindert Insektenstiche. 

Aber Achtung: Im ätherischen Öl des Küchen-Salbeis befindet sich auch das Nervengift Thujon. Echter Salbei sollte deshalb nicht über längere Zeit eingenommen werden. In der Schwangerschaft wird von der Einnahme gänzlich abgeraten. 


Echter Salbei: 4 Tipps zu Pflanzung und Pflege

Tipp 1: Der richtige Standort für den Echten Salbei

Der Echte Salbei bevorzugt einen sehr sonnigen und warmen Standort. Besonders gut macht er sich im Kräuterbeet oder in der Kräuterspirale. 

Tipp 2: Echten Salbei pflanzen

Echter Salbei pflanzt man am besten im April oder Mai in den Garten. Ein Pflanzabstand von 30 bis 40 cm sollte dabei eingehalten werden. 

Tipp 3: Echten Salbei giessen 

Echter Salbei sollte regelmässig aber nur mässig gegossen werden. Das Wasser darf sich dabei nicht stauen. Salbei kommt aber auch einige Tage mit wenig Wasser zurecht. 

Tipp 4: Echten Salbei schneiden 

Der Echte Salbei wird sehr rasch buschig und verholzt von unten. Wir empfehlen deshalb einen jährlichen starken Rückschnitt im Frühjahr nach den letzten Frösten. So bleibt die Pflanze in Form und bricht nicht auseinander, zudem wird die Bildung neuer Triebe angeregt. Achten Sie aber darauf, nicht zu weit ins alte Holz zu schneiden. 


Krankheiten und Schädlinge am Echten Salbei 

Die dicht behaarten Blätter halten viele Schädlinge fern. Trotzdem setzen teilweise Zikaden und Wanzen dem Salbei zu, vor allem bei warmer und trockener Witterung im Sommer. Kleine, punktartige, helle Flecken an den Blättern deuten auf Zikaden hin. Die Pflanzen werden durch den Befall der Schädlinge zwar geschwächt, sterben aber meist nicht ab. Werden die Blätter braun, sterben ab und brechen heraus, kann dies auf einen Wanzenbefall hindeuten. Es bleiben dann die typischen kleinen Löcher in den Blättern zurück. Die Blätter können aber auch im Wuchs gehemmt sein oder verkrüppeln. Die Bekämpfung von Zikaden und Wanzen an Echtem Salbei ist eher schwierig. Teilweise können die Schäden aber auch toleriert werden und erfordern kein eingreifen. Zikaden können mit Hilfe von Gelbtafeln oder Gelbstickern abgefangen werden. Eine empfehlenswerte Bekämpfungsmassnahme gegen Wanzen gibt es nicht.

Auch Mehltau kann dem Echten Salbei zusetzen. Salbei sollte, um Mehltau zu vermeiden, immer mit genug Abstand gepflanzt werden. So wird genügend Luftzirkulation gewährleistet und Feuchtigkeit aus Tau und Regen kann abtrocknen. 

💡 Haben Sie gewusst?

«Salvus» bedeutet «gesund», denn Echter Salbei ist als traditionelle Heilpflanze bekannt. Die Anwendung geht bis in die Antike zurück. Dem Salbei sagte man früher auch eine desinfizierende und konservierende Wirkung nach, weshalb teilweise Krankenzimmer durch das Verbrennen von Salbeiblättern auf Kohle gereinigt wurden.