Zwetschgen und Pflaumen sind recht anspruchsvolle Obstarten und haben ganz besondere Pflegebedürfnisse. Nur in guten, nährstoffreichen Kulturböden und in warmen Lagen sind hohe Erträge zu erwarten.

Anspruchsvolle Obstarten

Die Zwetschge und die Pflaume sind recht anspruchsvolle Obstarten, sofern eine hohe Fruchtbarkeit des Baumes und eine hohe Qualität der Früchte erreicht werden sollen. Bei genügender Bodenfeuchtigkeit wachsen die Bäume zwar auch unter minderen Verhältnissen gut, die Früchte bleiben jedoch unbefriedigend. Die Wurzeln von Zwetschgen- und Pflaumenbäume dehnen sich im Boden flach aus, sie ertragen Trockenheit somit schlecht, gegebenenfalls muss bewässert werden.

Standort

Nur in guten, nährstoffreichen Kulturböden und in warmen Lagen sind hohe Erträge zu erwarten und werden die köstlichen Eigenschaften der Früchte voll entwickelt. Darüber hinaus hat jede Sorte noch ihre besonderen Ansprüche, Vorzüge und Nachteile.

Sorten

Die meisten Sorten sind selbstfertil, was bedeutet, dass keine zweite Sorte zur Befruchtung notwendig ist. Sie alle tragen regelmässig oder neigen zur Alternanz, tragen also nach einem Jahr mit Unmengen von Früchten im folgenden Jahr nur wenige. Einige Sorten, so zum Beispiel die bei uns weitverbreitete Fellenbergzwetschge, sind nur eingeschränkt selbstfruchtbar, auch kann es bis zum Ertragseintritt mehrere Jahre dauern, besonders wenn das vegetative Wachstum sehr stark ist. Ein guter Befruchter, also eine andere Zwetschgensorte in der Nähe wachsend, wäre da von Vorteil. Sehr gut eignen sich dafür die Hauszwetschge und die Bühler Frühzwetschge. Bei den Pflaumen sind die meisten Sorten Fremdbefruchter. Ungünstiges regnerisches Blühwetter führt bei allen Sorten und immer zu geringem Fruchtansatz.

Früchte

Um starkes vegetatives Wachstum, das der Blütenbildung entgegenwirkt, abzustoppen, können die Pflanzen umstochen werden. Mit dem Spaten sticht man lückenlos etwa ein bis besser zwei Spaten tief knapp innerhalb des Bereiches des Kronenumfanges senkrecht in den Boden, wodurch Wurzeln durchtrennt werden. Der dadurch schockierte Baum beginnt sich offenbar seiner Daseinsberechtigung auf Erden zu besinnen und reagiert mit erhöhter Fruchtbarkeit. Mit Eintritt der Fruchtbarkeit lässt in der Folge das vegetative Wachstum von alleine nach und der Baum fruchtet regelmässiger.