Ein Obstbaum wird mit dem Alter gross und ausladend, nicht in allen Gärten steht aber soviel Platz zur Verfügung. Auf eigenes Obst muss man aber trotzdem nicht verzichten. Zwerg- und Säulenobstbäume brauchen wenig Platz und lassen sich auch problemlos in Gefässen kultivieren.
Grosse Gärten, grosse Bäume – kleine Gärten, keine Bäume? Keineswegs! Wer über wenig Platz verfügt, pflanzt Bäume, die klein bleiben. Oder schmal. Zwerg- und Säulenobstbäume eignen sich ideal für bescheidene Platzverhältnisse.
Warum sind Zwergobstbäume so klein und wie werden sie gezüchtet?
Zwergobstbäume sind und bleiben wirklich klein, aber ihre Früchte werden annähernd so gross wie bei normalen Bäumen. Wie alle Obstsorten werden Zwergobstbäume veredelt, allerdings nur auf sehr schwach wachsende Sorten. Der veredelte Teil übernimmt die Eigenschaften der Unterlage und behält die geringe Wuchshöhe bei. Die kompakte Grösse des Zwergobstbaums macht ihn zur idealen Wahl für den Balkon oder die Terrasse.
Was ist Säulenobst und was macht es so besonders?
Als Säulenobst bezeichnet man Bäume, die entweder genetisch bedingt schmal und klein bleiben oder die durch gezielte Veredelung und Formschnitt eine schmale Wuchsform behalten. Einige Sorten können aber trotzdem zwischen 3 und 4 Meter hoch werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Obstbäumen bilden Säulenobstbäume keine ausladende Krone aus. Stattdessen tragen sie ihre Früchte direkt am Stamm. Dies ermöglicht eine platzsparende Kultivierung und ist ideal für kleine Gärten oder den Anbau in Gefässen.
Zwerg- und Säulenobst im Freiland pflanzen
Zwerg- und Säulenobstbäume können im Frühling oder im Herbst gepflanzt werden. Bei der Pflanzung im Herbst ist der Boden noch warm und der Obstbaum kann vor dem Winter gut einwurzeln. Kleine Obstbäume haben dieselben Ansprüche wie grosse, sie lieben einen vollsonnigen, luftigen Standort. Pflanzen Sie das Zwerg- oder Säulenobst ins Freiland, sollte das Pflanzloch eine Tiefe und Breite von 60 bis 80 cm haben. Mischen Sie die Aushuberde mit Kompost, da Obstbäume einen nährstoffreichen Boden brauchen. Setzen Sie den Baum in das Pflanzloch und achten Sie darauf, dass die Veredelungsstelle ein paar Zentimeter über der Erde ist. Giessen Sie den frischgepflanzten Baum ausgiebig an.
Zwerg- und Säulenobst im Gefäss
Wenn Sie Zwerg- oder Säulenobst auf Ihrem Balkon halten möchten, benötigen Sie ein ausreichend grosses Gefäss mit mindestens 40 Litern Inhalt, um den Wurzeln ausreichend Platz zu bieten. Die Veredelungsstelle sollte, wie bei der Freilandpflanzung, etwa acht bis zehn Zentimeter über dem Boden liegen. Achten Sie darauf, dass überschüssiges Giesswasser abfliessen kann und keine Staunässe entsteht. Das Gefäss wird dazu am besten auf Tonfüsse gestellt.
Zwerg- und Säulenobst: 3 Tipps zur Pflege
Tipp 1: Regelmässiger Schnitt
Zwerg- und Säulenobstbäume sollten ebenso regelmässig geschnitten werden wie ihre grossen Verwandten, einfach etwas weniger umfangreich. Schneiden Sie bei Zwergobstbäumen nur Äste, die sich kreuzen oder nach innen wachsen. Bei Säulenobstbäumen werden hauptsächlich zu lange Seitentriebe geschnitten, wichtig ist, dass der Haupttrieb dominiert.
Tipp 2: Fruchtbildung kontrollieren
Bei beiden Arten sollte man die Fruchtbildung beobachten. Wachsen zu viele Früchte heran, werden sie klein und der Baum hat im nächsten Jahr wenig Energie für die erneute Fruchtbildung. Am besten lässt man pro Fruchtbüschel max. 2 bis 3 Früchte wachsen (nur bei Apfel, Birne und Pfirsich nötig).
Tipp 3: Gezielte Düngung
Gedüngt wird nur im Frühjahr, bei Kübelpflanzen mit einem organischen Langzeitdünger, im Freiland mit einer Handvoll Hornspäne pro Quadratmeter. Dies stellt sicher, dass die Bäume ausreichend Nährstoffe erhalten, um gesund zu wachsen und Früchte zu tragen.
Winterschutz bei Kübelpflanzen
Kübelpflanzen brauchen im Allgemeinen mehr Aufmerksamkeit, auch im Winter. Die Gefässe müssen bei drohendem Frost mit Vlies oder Wolle geschützt werden. Ebenso sollten die Äste mit einem Vlies bedeckt werden, damit sie im Frühjahr nicht zu früh austreiben. Da vor allem Säulenobstbäume durch die schmale Form mit zunehmender Höhe instabil werden, sollte man sie mit einem Holzpfahl vor Windbruch schützen.