Pflanzliche «Türsteher» sind eine Zierde für jede Haustür. Speziell zur Herbst- und Winterzeit lässt sich mit ihnen ein stimmungsvolles Ambiente schaffen, das den Eingangsbereich bis zum Frühlingsbeginn verschönert. Was in Italien lange Tradition hat, wird auch bei uns immer beliebter.
Aus dem Sommerurlaub am Mittelmeer sind sie noch gut in Erinnerung: Die kugelförmigen Lorbeer-Sträucher, die links und rechts die Eingangspforten der eleganten Palazzi schmücken. In Italien haben diese pflanzlichen «Türwächter» eine lange Tradition. Ihre Markenzeichen sind Gefässe aus erlesenen Materialien, die in Form und Farbe mit der Architektur des Hauses harmonieren und die mit kräftigem Grün bepflanzt sind.
Ein freundlicher Empfang
Diese klassischen italienischen «Türsteher» haben im Schweizer Winterklima wenig Chancen. Aber die Kultur des freundlichen Empfangs lässt sich leicht auf Schweizer Verhältnisse adaptieren – auch im Winter. Es gibt eine ganze Reihe an meist winterharten Pflanzen, die die Eingangsbereiche in den dunklen Wintermonaten verschönern. Von der Besenheide zum Purpurglöckchen, von der Wolfsmilch zu den Scheinzypressen steht ein breites Sortiment aus Schweizer Produktion zur Verfügung, das perfekt an die hiesigen Klimabedingungen angepasst ist.
Fürs Arrangieren der Pflanzen gibt es einfache Regeln. Wer links und rechts der Tür einen «Pförtner» platzieren möchte, sollte der Harmonie wegen zwei gleiche Pflanzen mit den gleichen Deko-Materialien wählen und diese paarweise aufstellen. Gerade eine sehr moderne, architektonische Bauweise lässt sich damit auflockern oder auch unterstreichen. Bei der zweiten Variante konzentriert sich die Bepflanzung auf eine Türseite. Hier erreicht man den grössten Aha-Effekt, wenn verschiedene Pflanzenarten, Farben, Grössen und Blattstrukturen gemischt werden.
Elegant und natürlich
Solch ein pflanzliches Dream-Team ist zum Beispiel die Farbkombination aus Weiss, Grün und Silber. Es lässt sich leicht mit kleinwüchsigen Scheinzypressen umsetzen, die auffällig smaragdgrüne Nadeln besitzen. Als silberner Gegenpart eignen sich die kompakt-kuglige Stacheldrahtpflanze sowie das weissfilzige Silber-Greiskraut. Blau-Schwingel und Efeu können das Zusammenspiel abrunden. Auch Efeu-Kegel oder Eibensäulen sind immergrün, pflegeleicht und echte Hingucker. Mit einer Unterpflanzung aus Efeu oder einer Pinienmulch-Abdeckung sind solche Torwächter markante Erscheinungen – insbesondere, wenn auch bei den Gefässen auf Farb- und Formharmonie geachtet wird. Grau- und Anthrazittöne sind elegant und lenken nicht von der Bepflanzung ab, natürliche Materialien wie Weidenkörbe oder Holzstehlen verleihen einen rustikalen Touch. In Gartencentern und Gärtnereien findet man diverse Ideen und Beispiele. Nähern sich die Dezembertage, lassen sich die herbstlichen Türsteher ohne grossen Aufwand in Weihnachtsboten verwandeln. Lichterketten sind rasch um hohe, schlanke Gefässe geschwungen, Sterne oder Kugeln zwischen Efeuranken gesteckt oder Tannenzapfen auf Grünlaubiges platziert.
Pflanzen und pflegen
Fürs Einpflanzen ist wichtig, dass zuunterst eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton in das Gefäss kommt. So sind die Pflanzen vor Staunässe geschützt. Den Topf mit Blumenerde befüllen und die hohen Sorten nach hinten, die kleineren nach vorne rücken. Die Erde andrücken und angiessen. Düngen ist nicht nötig, doch vor allem an kalten, sonnigen Tagen darf man das Giessen nicht vergessen.
Dekorative Winterpflanzen
Was genau muss man sich vorstellen, wenn von «dekorativen Winterpflanzen» die Rede ist? Sorten- oder Familienverwandtschaft gibt es bei diesen Pflanzen meist nicht. Es handelt sich vielmehr um eine lose Zusammenstellung diverser Arten, die sich speziell im Winter dank ihrer Blattform und -farbe, ihrer Rindenstruktur, ihrer Früchte und Blüten hervortun. Sie sind frostfest, meist winterhart und können sowohl auf den Balkon in Töpfen als auch direkt in den Garten gepflanzt werden. Gängige Pflanzen für eine Winterpflanzen-Deko sind Ziergräser wie Seggen (Carex), Purpurglöckchen (Heuchera), Bergenien (Bergenia), Wolfsmilch (Euphorbia), Drahtsträucher (Mühlenbeckia), Efeu (Hedera), wintergrüner Mauerpfeffer (Sedum), frostfester Thymian (Thymus), Christrosen (Helleborus), Besenheide (Calluna) und die Vertreter der Heidekräuter (Erica). Welche Pflanzen sich ausserdem für herbst- und winterliche Dekorationen eignen, lässt sich beim Besuch des nächsten Gartencenters oder der Dorfgärtnerei vor Ort erfahren.