Obwohl etwas in Vergessenheit geraten, ist die Hortensie eine der Pflanzen, die in Schweizer Gärten am meisten zu bestaunen ist, und das mit gutem Grund!

Die lange Zeit als altmodisch geltenden Hortensien erfahren heute eine regelrechte Popularität. Was nicht verwundert – dieser ausdauernd blühende Strauch ist bei Beachtung einiger wichtigen Punkte absolut pflegeleicht und ohne grosse Ansprüche. Hortensien fühlen sich beinahe überall wohl, von Schatten bis Sonne, vorausgesetzt der Wasserbedarf wird gedeckt. Und die herrlichen und verschiedenartigen und farbigen Sorten schmücken jeden Balkon und Garten aufs Schönste.

Herkunft/Wuchs

Zuhause waren die Hortensien ursprünglich in den gemässigten Zonen Süd- und Ostasiens sowie Nord- und Südamerikas. Es sind Sträucher, Halbsträucher oder kleine Bäume, auch eine Kletterhortensie ist bekannt. Weltweit gibt es rund 70 Arten, darunter immergrüne und laubabwerfende. Eine typische Eigenart der Hortensie ist der Blütenstand: Der grösste Teil besteht aus Scheinblüten, nur ganz in der Mitte sind die kleinen, wirklich fruchtbaren Blüten. Einige Zuchtformen bestehen sogar fast ausschliesslich aus Scheinblüten. Sie sind je nach Art und Züchtung ballförmig, locker tellerförmig angeordent oder wie eine Rispe geformt. Sämtlich Farbabstufungen von Reinweiss über verschiedene Rosa-, Rot- und Lilatöne bis zu einer Vielfalt von Blautönen sind erhältlich. Sie wachsen buschig und werden bis zu anderthalb Meter hoch (einzelne sogar bis drei Meter) und tragen glänzende oder matt behaarte Blätter. Die Blütezeit beginnt meist im Juni und reicht bis weit in den August, manchmal sogar bis in den Oktober hinein.

Standort

Hortensien bevorzugen einen nahrhaften, humosen und frischen, leicht sauren Boden. Am liebsten mögen sie einen Platz im Halbschatten, kommen aber auch an einem schattigen oder sonnigen Ort gut zurecht. Einzige Bedingung: Genug Wasser! Hortensien sind ausserordentlich durstige Pflanzen und der Boden darf vor allem in Gefässen nie austrocknen, wobei darauf zu achten ist, dass keine Staunässe entsteht.

Pflege

Die richtige Wasserversorgung ist die halbe Miete. Daneben sollte sie aber auch während der Vegetationsphase von März bis August gedüngt werden. Es sind spezielle Hortensien-Dünger erhältlich, auch Azaleen- und Rhododendron-Dünger sind geeignet. Die meisten Universaldünger haben einen zu hohen Phosphorgehalt, was vor allem bei blauen Hortensien dazu führt, dass sie nicht mehr blau, sondern wieder pink blühen. Die Frage, wann und ob überhaupt eine Hortensie geschnitten werden soll, lässt sich beantworten, wenn man die Art kennt: Bauern- und Tellerhortensien benötigen keinen Schnitt – im Gegenteil, ein Schnitt kann sich negativ auf die Blüte auswirken, da diese Hortensien nur an den Spitzen des letztjährigen Holzes Blüten bilden. Die Rispenhortensie hingegen verträgt einen kräftigen Rückschnitt im Winter und blüht und wächst dann umso herrlicher im folgenden Jahr. Dasselbe gilt für die Waldhortensie und die eichenblättrige Hortensie. Vereinfacht gesagt: Spätblühende Arten können im Winter geschnitten werden, frühblühende dürfen nicht geschnitten werden.

Heilmedizin

Hortensien sind vor allem für Tiere giftig und führen zu Magen-, Darm- und Kreislaufstörungen. Obwohl sie mit ihren grossen Blüten nicht zu den typischen Heilpflanzen gehören, werden sie auch in der Heilmedizin eingesetzt. In China gelten sie schon seit Jahrhunderten als wirkungsvolle Medizin gegen Malaria. Hier bei uns fand man heraus, dass die Hortensienwurzel bei Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn oder MS gute Wirkung zeigt.

Eigenschaften

Blüte: Div. Farben, teller- oder ballförmig

Wuchshöhe: 60 bis 150 cm

Blühtermin: Juni bis Oktober

Standort: Halbschattig

Blatt: Grün, rundlich

Winterhärte: Frosthart

Pflege: Hoher Wasserbedarf

Boden: Humos, leicht sauer