Die Tulpenmagnolie (Magnolia x soulangeana) ist eine weit verbreitete und populäre Zuchtform der Magnolie. Sie ist pflegeleicht und äusserst winterhart. Trotzdem lohnt es sich ein paar Tipps zu Pflanzung und Pflege zu beachten.
Woher stammt die Tulpenmagnolie?
Die Tulpenmagnolie, auch Garten-Magnolie genannt, entstammt einer Kreuzung aus Lilienmagnolie (Magnolia denudata) mit der Purpur-Magnolie (Magnolia liliiflora). Sie gehört der grossen Familie der Magnoliengewächse (Magnoliaceae) an und stammt ursprünglich aus dem östlichen China. Allerdings erfolgte die Züchtung der hybriden Sorte zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königlichen Gartenbauinstitut Fromont in Frankreich. Eine der bekanntesten Sorten ist die 'Alexandrina'.
Wie sieht die Tulpenmagnolie aus?
Die Tulpenmagnolie ist ein grosser, langsam wachsender Strauch oder Baum. Da er vor allem auch sehr breit werden kann, braucht er viel Platz und steht meistens als Solitärgehölz im Garten. Je älter der Baum umso mehr senken sich die Äste Richtung Boden. Allgemein werden die Tulpenmagnolien im Alter immer schöner. Sie gewinnt an Blütenfülle und die Rinde wird auf dekorative Art und Weise rissig. Sie erreicht eine Höhe von fünf bis neun Metern. Der Stamm bleibt aber eher kurz. Die Krone, welche bis zu acht Meter breit werden kann, verleiht ihr, vor allem während der Blütenzeit, die prachtvolle Wirkung.
Ist die Tulpenmagnolie immergrün?
Nein, die Tulpenmagnolie ist nur im Sommer grün. Nach der Blütezeit spriessen die mattgrünen Laubblätter. Die Blätter sind umgekehrt eiförmig und weisen an der Unterseite feine Härchen auf. Sie erreichen eine Länge von bis zu 20 Zentimeter, haben glatte Ränder und kurze Stiele.
Wann blüht die Tulpenmagnolie?
Tulpenmagnolien blühen von April bis Mai. Es kann sogar vorkommen, dass das Blütengehölz zweimal im Jahr, zusätzlich im Herbst, Blüten trägt. Den Namen verdankt die Tulpenmagnolie den dickfleischigen, tulpenförmigen Blüten. Dank den dickknospigen Blüten, die bereits im Winter gut sichtbar sind, ist der Baum auch zu dieser Jahreszeit sehr dekorativ. Die Tulpenmagnolie besticht vor allem durch die vielen einzelnstehenden und leicht duftenden Blüten. Die Blütenfarbe ist weiss, weist allerdings hellrosafarbene bis violette Einfärbungen auf. Je nach Sorte ist die Färbung stark oder schwach ausgeprägt. Jungbäume tragen oftmals erst nach einigen Jahren Blüten.
Unterschied Tulpenmagnolie zur Sternmagnolie
Die Sternmagnolie blüht im Gegensatz zur Tulpenmagnolie bereits im März oder April. Das eindeutigste Erkennungsmerkmal sind die Blüten: Die der Tulpenmagnolie sind tulpenförmig und die der Sternmagnolie, wie nicht anders zu erwarten, sternförmig.
Tulpenmagnolie: 3 Tipps zu Pflanzung und Pflege
Tipp 1: Der perfekte Standort um Tulpenmagnolien zu pflanzen
Tiefgründiger, lockerer Boden ist optimal für Tulpenmagnolien. Der Standort sollte hell und sonnig sein, da dann mehr Blüten zu erwarten sind. Auch macht ein geschützter Standort durchaus Sinn.
Tipp 2: Tulpenmagnolien so wenig wie möglich schneiden
Die Tulpenmagnolie ist ein sehr pflegeleichter Baum und gut schnittverträglich. Da sie nur langsam wächst, empfehlen wir sie frei wachsen zu lassen. So wird der Kronenaufbau nicht gestört und die Form bleibt natürlich schön. Ein Erhaltungsschnitt ist nicht notwendig. Möchte man den Umfang der Krone reduzieren, kann diese Arbeit im Spätsommer ausgeführt werden. Die Zweige sollten bis zum Astansatz zurückgeschnitten werden, um ein unnötiges Verdichten zu verhindern.
Tipp 3: Krankheiten der Tulpenmagnolie bekämpfen
Obwohl die Tulpenmagnolie sehr robust ist, können Krankheiten und Schädlinge auftreten. Es ist wichtig, für Tulpenmagnolien optimale Bedingungen zu schaffen, um zum Beispiel Krankheiten wie die Blattfleckenkrankheit zu vermeiden. Diese zeigt sich mit gelb oder schwarz umrandeten Flecken oder sogar Löchern auf den Blättern. Die durch Bakterien verursachte Krankheit entsteht vor allem durch Feuchtigkeit auf den Blättern. Deshalb sollte die Krone der Magnolie nicht allzu dicht sein. Im Sommer sollte nicht von oben, und schon gar nicht mit Regenwasser, gegossen werden. Ebenso müssen infizierte Pflanzenteile sofort entfernt werden. Mehltau äussert sich mit einem weissen oder gräulichen Belag auf den Blättern. Wenn die Tulpenmagnolie in zu kalkhaltigen Boden gepflanzt wird, äussert sich dies meist mit einer sogenannten Chlorose, also einem Eisenmangel. Die Blätter verfärben sich dabei gelb. Schädlinge können Schildläuse oder weisse Fliegen sein.
Die Tulpenmagnolie ist winterhart
Allerdings sind ihre Blüten sehr frostempfindlich. Da die Tulpenmagnolie ein Flachwurzler ist, empfiehlt sich zum Schutz vor Frost und Austrocknung eine Mulchschicht oder auch eine Unterpflanzung mit Bodendeckern kann helfen.
Früchte der Tulpenmagnolie
Tulpenmagnolien tragen zapfenartige Fruchtstände, aus welchen sich zwei Zentimeter lange, rote Balgfürchte bilden. Darin befinden sich nur wenige Samen und werden die Früchte nicht befruchtet, so reifen sie nicht, sondern fallen grün vom Baum.
💡 Haben Sie gewusst?
Die Bezeichnung Tulpenbaum trifft nicht auf die Magnolie zu. Denn zum echten Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera) besteht keine Verwandtschaftsbeziehung.