Grosses Rätseln über die Stiellähme bei den Reben. Vieles deutet daraufhin, dass bei dieser Stoffwechselkrankheit im Boden die Nährstoffverhältnisse Kali / Magnesium und Kali / Kalzium gestört sind.

Witterungsverhältnisse

Das Auftreten der Stiellähme der Trauben gibt der Forschung weiterhin grosse Rätsel auf. Die Anfälligkeit für diese physiologische Krankheit ist jedes Jahr wieder verschieden. Jedenfalls wird sie nicht durch irgendwelchen Schädling oder durch einen Pilz oder durch sonst einen Organismus verursacht. Hingegen sind tiefe Nachttemperaturen und lange andauernde feuchte Witterung zur Zeit der Rebenblüte im Juni dafür verantwortlich. Treten später im Juli und August trockene Perioden mit Temperaturen von über dreissig Grad Celsius auf, beginnen ganze Trauben oder auch nur Teile davon zu lahmen, samt den Beeren. Tritt die Trockenperiode erst später auf, so wird die Lähme auch erst später manifest, obschon bis zu diesem Zeitpunkt hin nichts Aussergewöhnliches bemerkt wurde.

Nährstoffe

Vieles deutet daraufhin, dass bei dieser Stoffwechselkrankheit im Boden die Nährstoffverhältnisse Kali / Magnesium und Kali / Kalzium gestört sind und deshalb bei nasskalter Witterung die Traubenstiele zum Absterben neigen.
In den Rebbergen werden bei akuter Krankheitsgefahr Spritzungen mit einzelnen Nährstoffverbindungen vorgenommen. Im Hausgarten kann versucht werden, mit je einer Calciumchloridspritzung (0,5%) Ende August und Mitte September für Linderung zu sorgen. Vielleicht könnte aufgrund des Gesagten auch versucht werden, die Rebstöcke bei nasskalter Witterung während der Blütezeit abzudecken. Die ‚Physiologie’ der Pflanze liesse sich womöglich dadurch beeinflussen.