Ende Mai setzten wir eine Seerose Marliacea Albidia in einem Wasserpflanzenkorb in unseren Teich. Leider verlor sie jedes neue Blatt nach wenigen Tagen. Nun treiben gar keine neuen Blätter mehr. Was könnte der Grund für diese Situation sein? A.W.

Unsere Antwort

Ohne Schadbild und einen genauen Beschrieb ist es äusserst schwierig, die Ursache zu eruieren. Wichtig zu wissen, Seerosen sind Sonnenkinder und Starkzehrer. Sie benötigen daher viel Sonne sowie ein nahrhaftes lehmiges Substrat. Zudem lieben sie ruhige Gewässer. Von Krankheiten werden Seerosen eher selten heimgesucht. Einzig die Seerosenfäulnis bringt sie zum Absterben. Diese Krankheit ist leicht erkennbar an den in grossen Mengen vorerst gelb und später braun werdenden Blättern. Betroffen sind vornehmlich ältere Züchtungen.
Am ehesten in Frage käme ein Befall durch die Seerosenblattlaus. Sie befällt alle Pflanzenteile, besonders gerne sitzt sie jedoch an Pflanzenteilen oberhalb der Wasserfläche wie Blätter und Blattstängel der Luftblätter. Ein Befall führt relativ rasch zum Absterben der Blätter und somit zur schweren Schädigung der Seerose.
Ebenfalls können Spitzschlammschnecken die Pflanzen heimsuchen. Diese ernährt sich normalerweis von abgestorbenen Pflanzenteilen kann aber, wenn nicht genügend passendes Futter vorhanden ist, auch die Stängel sowie die Blätter durch Skelettfrass erheblich schädigen.
Ein weit verbreiteter Schädling ist zudem der Seerosenblattkäfer, dessen dunkelbraunen, unterseits gelblichen Larven ab April sichtbare Frassspuren hinterlassen. Im Weiteren wird die Schwimmpflanze gerne vom Seerosenzünsler, einem Schmetterling, heimgesucht. Er bildet im Laufe des Sommers zwei Generationen wobei die erste Generation im Juni/Juli auftritt. Die bis zu 22 Millimeter langen, schwach behaarten, gelblich bis hellgrünen Raupen bilden ihre Kokons aus Pflanzenteilen von Seerosen. Ersichtlich ist ein Befall durch ovale Ausschnitte am Blattrand, wobei die Blätter durch Skelettfrass erheblich geschädigt werden können. Bei allen Schädlingen empfiehlt sich eine Bekämpfung mit Pestiziden nicht, da damit auch andere Teichbewohner vernichten würden. Hier hilft nur ein Ablesen von Hand. Zudem empfehlen wir Ihnen, falls nicht schon gemacht, die Pflanze mit zwei bis drei Hauertkugeln Langzeitdünger (die Kugeln in das Erreich drücken) oder einem speziellen Seerosendünger zu versorgen.