Von der Hundsrose bis zur Kartoffelrose – Wildrosen sind in ihrem Erscheinungsbild vielseitig, sie sind wahre Gartenschönheiten und duften wunderbar. Ausserdem sind sie pflegeleicht, robust und ideale Pflanzen für den Naturgarten.

Aussehen

Ab Mai zeigen die ersten Wildrosen ihre Blüten. Sie sind immer ungefüllt und haben jeweils fünf Blütenblätter und gelbe Staubfäden in der Mitte. Einheimische Wildrosen haben weisse oder rosafarbene Blüten, Wildrosen aus Asien (z.B. Chinesische Goldrose) gelbe oder dunkelrote.
Alle Rosen haben Stacheln. Diese können hackenförmig, nadelartig oder sogar borstig sein. Die Alpen-Heckenrose (Rosa pendulina) bildet eine Ausnahme, ihre jungen Triebe sind stachellos. Die Kartoffel-Rose (Rosa rugosa) hingegen hat bereits an den jungen Trieben borstige, spitze Stacheln.
Das Laub ist meistens grün und matt mit gelber Herbstfärbung. Erwähnenswert ist die Blaue Hechtrose (Rosa glauca), deren Blätter einen schönen, bläulichen Farbton aufweisen.
Die verblühten Blüten bilden im Herbst essbare Hagebutten aus. Diese Vitaminbomben lassen sich zu Konfitüre oder Likör verarbeiten. Die meisten Hagebutten sind rot oder orange. Besonders auffällig sind diejenigen der Bibernell-Rose (Rosa pimpinellifolia), ihre Früchte sind im reifen Zustand schwarz.

Standort und Pflege

Alle Wildrosen haben einen strauchigen oder buschigen Wuchs mit teilweise überhängenden Trieben. Sie wachsen auf allen Gartenböden, vertragen Schatten und windexponierte Standorte. In den heissen Sommermonaten empfehlen wir, den Boden nicht ganz austrocknen zu lassen, sondern bei Bedarf abends zu giessen. Eine Düngung im Frühling fördert die Blüte, ist jedoch optional. Ansonsten benötigen die dankbaren Pflanzen keine Pflege denn Wildrosen müssen nicht geschnitten werden. Von Zeit zu Zeit können wuchernde, überalterte oder vertrocknete Triebe an der Basis entfernt werden.

Schädlinge

Wildrosen sind sehr robust und kaum anfällig für typische Rosenkrankheiten. Ein Schädling, der sie befällt, ist der Rosenblütenstecher. Dieser kleine, rötlich-schwarze Rüsselkäfer sticht in den Ansatz der Knospen und legt jeweils ein Ei darin ab. Aus diesem Ei entwickelt sich im Innern der Knospe eine Larve, die sich von der Blütenknospe ernährt. Die Knospe selbst knickt ab. Ein weiteres typisches Schadbild sind Gallen: Wenn die einheimische Rosengallwespe (Diplolepsis rosae) ein bestimmtes Enzym in den Trieb spritzt, bilden sich moos-ähnliche, verholzte Wucherungen, so genannte Gallen. Im Innern der Gallen befinden sich weissliche Larven, die im Winter hungrigen Vögeln (z.B. Meisen) als wertvolle Proteinquelle dienen. Die Pflanze nimmt keinen Schaden und die «Rosenäpfel» sehen sehr dekorativ aus.

Wissenswertes

  • Wildrosen wurden bereits zur Zeit der Babylonier (ca. 1800 – 550 v. Chr.) kultiviert und konserviert.
  • In der Schweiz gibt es 34 verschiedene, einheimische Wildrosen. Sie unterscheiden sich durch die Form und Färbung der Blüten, der Hagebutten und der Stacheln.
  • Die einheimische Essigrose wird seit dem Altertum in der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) eingesetzt, daher wird sie auch Apotheker-Rose genannt. Sie wird auch heute noch zur Herstellung von Rosenöl und Rosenwasser verwendet.