Wie pflanze ich Kiwi - Pflanzgerüst, Standort, Pflanzung und Schnitt

Kiwipflanzen (Actinidia deliciosa und Actinidia arguta) sind in der Regel zweihäusig, d.h. es gibt weibliche und männliche Pflanzen. Deshalb muss im Abstand von einigen Metern zu jeder weiblichen eine männliche Pflanze stehen, wenn es zu einer Ernte kommen soll. Bei geeigneter Pflanzanordnung reicht eine männliche Pflanze zur Bestäubung von vier bis sechs weiblichen aus.

Wuchs und Standort

Kiwis sind Schlingpflanzen, ähnlich der Rebe. Ihre Früchte wachsen an bis zu 2 m langen, einjährigen Trieben. Die Pflanzen von Actinidia deliciosa sind normalerweise winterhart, doch ist es ratsam, die Fusszone im Winter mit Tannenreisig, Winterschutzvlies oder Jute zu schützen.

Dagegen sind die Sorten von Actinidia arguta (Minikiwi) vollständig winterhart. Bei beiden Kiwi-Arten ist allerdings der Neuaustrieb spätfrostgefährdet. Deshalb sollten alle Kiwis an warme, windgeschützte Standorte mit geringer Spätfrostgefahr gesetzt werden. Kiwis sind Flachwurzler und benötigen einen feuchten, schattigen Fuss. Die oberen Pflanzenteile sollten jedoch sonnig und windgeschützt sein. Analog zu den Reben eignen sich Kiwis auch für das Hochziehen an einer Wand oder einer Pergola. Dabei empfiehlt sich ein Pflanzabstand von 3 bis 5 m.

Pflanzung

  • Kiwipflanzen vor dem Setzen gut giessen.
  • Pflanzgrube ausheben (mindestens doppelte Ballengrösse).
  • Rohboden in der Pflanzgrube etwa spatentief lockern.
  • Container (Topf) vom Wurzelballen entfernen.
  • Wurzelballen mit dem Messer an mehreren Stellen ca. 1 cm tief einschneiden.
  • Die Pflanze so tief in die Grube stellen, dass die obere Fläche ihres Wurzelballens bündig mit der Bodenoberfläche ist.
  • Die Erde der Kulturschicht mit Universalerde oder Kompost mischen und rund um den Ballen einfüllen.
  • Pflanze reichlich angiessen (einschwemmen).
  • Triebe am Pflanzgerüst befestigen.

Pflanzgerüst

Kiwis muss man an einem stabilen Gerüst ziehen, welches das Gewicht bei vollem Fruchtbehang aushält. Dazu werden 250 cm lange Pfähle in einem Abstand von 4 bis 6 m in den Boden geschlagen und drei Drähte in 80 cm, 130 cm und 180 cm Höhe gespannt. In den ersten Jahren wird ein Haupttrieb senkrecht bis zum obersten Draht gezogen. Vom Haupttrieb aus werden dann beidseitig je drei Seitenäste horizontal gezogen. An diesen gedeihen im folgenden Jahr die ersten Früchte.

Ernte

Die Erntezeit der grossen Kiwis (Actinidia deliciosa) liegt im Oktober/November. Die Früchte sollten so lange wie möglich an der Pflanze verbleiben, aber vor dem ersten richtigen Frost geerntet werden. Nach der Ernte lagert man die Kiwifrüchte, bis sie weich und voll genussreif sind; ideal dazu ist ein kühler Keller. Der Vitamin-C-Gehalt von Kiwis übersteigt jenen der Zitrusfrüchte um das Siebenfache. Je nach Sorte sind die Minikiwis bereits im September/Oktober reif. Sie können erntefrisch genossen werden und müssen weder gelagert noch geschält werden.

Schnitt und Pflege

Geschnitten werden die Kiwis zunächst im Sommer. Dabei die neu gebildeten Triebe so einkürzen, dass noch 8 bis 10 Blätter über den Früchten stehen. Im Winter schneidet man die Triebe dann auf drei bis fünf Augen zurück. Nach drei bis vier Jahren werden die Zapfen ganz abgeschnitten und durch Jungtriebe aus dem alten Holz ersetzt.

Kiwis benötigen keinen Pflanzenschutz. Sie sind zudem zurückhaltend zu düngen. Vor allem dann, wenn die Pflanzen keine Früchte tragen, ist voll- ständig auf eine Düngung zu verzichten.