Dill findet man fast in jedem Kräutergarten. Aber das Kraut mit dem würzigen Duft kann noch viel mehr, als Fisch, Gurken- und Kartoffelsalat zu verfeinern. Es hilft auch dem angeschlagenen Magen wieder auf die Beine.
Nicht viele Kräuter haben eine jahrtausendealte Geschichte wie der Dill (Anethum graveolens) – schon im alten Ägypten, im antiken Griechenland und Rom wurde er als Gewürz- und Arzneipflanze verwendet. Er stammt ursprünglich aus Vorderasien und Nordafrika, bis zu uns gelangte er vermutlich durch die Römer und Wandermönche. Das überall bekannte Gartenkraut sieht zwar bescheiden aus, hat es aber faustdick hinter den Blättern.
Gegen Bauchgrimmen und böse Geister
Ob Dill wirklich vor unliebsamen Geistern schützt, wie man im Mittelalter glaubte, ist letztlich nicht bewiesen. Sicher ist aber, dass er krampflösende und beruhigende Eigenschaften hat und vor allem bei Magenproblemen wie Koliken, Blähungen und Entzündungen hilft. Zu verdanken ist dies hauptsächlich den ätherischen Ölen, die vor allem in den Samen in konzentrierter Form vorkommen. Die Bitterstoffe wirken appetitanregend und fördern die Verdauung. Bei stillenden Müttern sollen die Wirkstoffe im Dill eine milchfördernde Wirkung haben und in der traditionellen chinesischen Medizin wird er auch gegen Menstruationsbeschwerden eingesetzt.
Vitamine, Mineralien & Co.
Dill ist nicht nur wirkungsvoll, sondern auch gesund! Er enthält nebst den Vitaminen A, C und B auch Kalzium und Kalium und verschiedene Spurenelemente wie Eisen, Zink und Mangan. Dill wird zwar nicht wie Salat gegessen, sondern eher in kleineren Mengen an Fisch, Gurken - (daher auch der gängige Name Gurkenkraut) oder Kartoffelsalat beigefügt, aber es lohnt sich, das würzige Kraut möglichst oft einzusetzen. In Salate, Dip-Saucen oder Dressings passt der feine Geschmack hervorragend.
Wertvoll von Kraut bis Samen
Die feingliedrige Pflanze gehört wie Anis, Fenchel oder Kümmel zur Familie der Doldenblütler. Ihre frischen, grünen, gefiederten Blätter werden fein geschnitten oder in längere Stücke gezupft in der Küche eingesetzt. Die grossen Blütendolden mit gelben Blüten an kleinen Döldchen erscheinen ab Juli und ziehen eine Vielzahl von Insekten an. Ab Ende August werden die Samen reif, die frisch oder getrocknet der Teezubereitung dienen.
Auf gute Nachbarschaft
Nicht nur auf dem Teller passen Gurke und Dill gut zusammen, auch im Garten sind sie ein tolles Team, gerne zusammen mit Salaten, Karotten oder Kohlarten. Fenchel gehört aber definitiv nicht in die Nähe von Dill, die gegenseitige Bestäubung lässt beide Arten schwächeln. Ansonsten ist Dill anspruchslos, als Schwachzehrer wächst er auch auf eher mageren Böden. Einzig einen geschützten, sonnigen bis halbschattigen Standort ohne Staunässe sollte man ihm gönnen.