Im Frühling schlüpfen die in den Buchsbaumtrieben überwinternden Eier und beginnen ihre Saugtätigkeit an den Triebspitzen.
Verbreitung
Der Buchsbaumblattfloh ist ein leider recht häufig gewordener Gast des einheimischen Buchsbaumes, welcher junge und alte Pflanzen zu besiedeln beginnt. Es handelt sich um ein Insekt, welches in Europa seit eh und je weit verbreitet ist und neuerdings auch nach Nordamerika eingeschleppt wurde, auch nicht gerade zur Freude der dortigen Gartenbesitzer.
Schaden am Buchs
Der hauptsächlichste sichtbare Schaden, den der Buchsbaumblattfloh verursacht, entsteht durch das Saugen der Larven an den jüngsten Triebspitzen im Mai, zur Zeit des Blattaustriebes. Die Neutriebe bleiben sehr verkürzt, weil sich durch die Saugtätigkeit an den Vegetationsspitzen kein Längenwachstum entfalten kann. Es entsteht ein kohlförmiges Büschel von Triebspitzenblättern, in dessen Schutze es sich wohl leben lässt. Diese Gallen genannte Büschel haben einen Durchmesser von einem bis zwei Zentimeter und fallen bei näherer Betrachtung gut auf. Jahrelang nachdem die Insekten schon längst wieder verschwunden sind, bleiben die das Buchswachstum hemmenden Gallen an den Pflanzen; sie sehen dadurch gestaucht und unansehnlich aus. Die Flöhe scheiden zudem klebrigen Honigtau aus, welcher Ameisen in Scharen anzieht. Unschön ist auch der Russtaupilz, welcher bald auf der Süssigkeit zu wachsen beginnt und die Blätter mit einem schwarzen Pilzgeflecht überzieht. Bei starkem Buchsbaumblattflohbefall können die Larven auch bereits voll entfaltete Blätter an der Zweigbasis angreifen, wobei diese dann aufgeblasen wirken, verbleichen oder sich bräunen und ebenfalls verformen.
Lebensweise/Aussehen
Die Lebensweise der Buchsbaumblattfloh ist relativ einfach. An Buchsbaumtrieben überwintern die Eier. Im Frühjahr, zur Zeit des Austriebes, schlüpfen daraus die gelb- bis hellgrünen Larven. Sie beginnen ihre Saugtätigkeit, worauf die Gallen entstehen mit einer bis mehreren Larven pro Galle. Nun durchlaufen die Larven fünf verschiedene Stadien und nach etwa sechs Wochen sind sie erwachsen. Die Larven scheiden aus ihrem Hinterteil weisse versponnene Wachsfäden aus, welche sehr auffällig sind. Was diese Wachsfäden bewirken sollen, ist mir nicht bekannt. Die erwachsenen Tiere haben eine Körperlänge von gut einem Millimeter und Sprungvermögen. Sie sind wie die Larven von hellgrüner bis gelbgrüner Farbe und sind geflügelt, wobei die Flügellänge rund drei Millimeter beträgt. Die Flügel sind glänzend und mit bräunlichgelben Adern durchzogen. Obwohl die erwachsenen Tiere schon im Mai auftreten, vereinigen sie sich erst im Spätsommer zum Geschlechtsverkehr, worauf bald im Frühherbst die Eier überall im Buchsbaum abgelegt werden. Den Winter überstehen die Eier fast ausnahmslos ohne Schaden. Im April schlüpfen die Larven, womit der Kreis wieder geschlossen ist. Es entwickelt sich somit nur eine Generation pro Jahr.
Bekämpfung
Bei geringem Schaden ist eine Bekämpfung der Buchsbaumblattfloh nicht notwendig. Muss schlussendlich doch etwas unternommen werden, wohlverstanden nur aus ästhetischen Gründen, nicht etwa weil der Buchsbaum bleibenden Schaden erleiden würde, sind zwei Einsatzzeitpunkte möglich. Der erste liegt im April, wenn sich die Larven fortentwickeln, der zweite richtet sich gegen die Erwachsenen zwischen Juni und September. Beide Stadien sind mit den üblichen Insektiziden erfassbar, doch wirken hier die sogenannten systemischen Insektizide sicherer. Sie werden mit dem Saftstrom der Pflanze auch ins Innere der Gallen transportiert, wo die Tiere ansonsten vom Giftstrahl geschützt unbehelligt weitersaugen würden.