Vielfältige Blumenzwiebeln und -knollen

Blumenzwiebeln als Frühlingsboten

Zwiebelpflanzen sind die Frühlingsboten schlechthin. So früh im Jahr erfreuen sonst keine Blumen Gartenfreundinnen und Pflanzenliebhaber. Dem Einsatz von Zwiebelpflanzen ist nahezu keine Grenze gesetzt. Sie entfalten eine enorm starke Wirkung und dies bei minimalem Platzbedarf. In einem Staudenbeet oder als Unterbepflanzung für Gehölze setzen sie mit ihrem vielfältigen Farbspektrum Akzente. Zudem ist es mit Zwiebel- und Knollenpflanzen möglich, extreme Standorte zu besiedeln, wo sonst keine Pflanzen wachsen. Beispielsweise im Schatten von grossen Bäumen, wo oft Trockenheit herrscht.

Bunte Vielfalt im Garten

Die Vielfalt der Blumenzwiebeln ist beeindruckend, da sie aus allen Teilen der Welt stammen. Sie gehören verschiedenen Pflanzenfamilien an und haben sich an unterschiedliche Lebensräume angepasst. Einige bevorzugen trockene und durchlässige Böden, weshalb sie sich in Steingärten wohlfühlen, während andere feuchte und nahrhafte Erde benötigen. Es gibt Blumenzwiebeln für sonnige und schattige Standorte sowie Arten, die sich hervorragend in Kübeln und Kästen kultivieren lassen. Viele dieser Pflanzen eignen sich ausserdem ausgezeichnet als Schnittblumen oder für die Gestaltung von Blumenarrangements. Unterschieden wird bei den Zwiebelpflanzen zwischen Frühjahrsblühern und Sommerblühern.

Frühjahrsblüher – Pflanzzeit Ende Oktober bis November

Im Herbst und frühen Winter werden die meisten Blumenzwiebeln in die Erde gesetzt. Ab Oktober ist es möglich Kleinblumenzwiebeln, Narzissen, Tulpen, Frittilarien und Zierlauch zu pflanzen. Diese Blumenzwiebeln können bis in den Dezember hinein gepflanzt werden, zumindest solange kein Bodenfrost in Aussicht ist. Wenn unerwartet kalte Temperaturen auftreten und die frisch gepflanzten Blumenzwiebeln gefährdet sind, kann es hilfreich sein, sie mit einer schützenden Schicht aus Reisig abzudecken, um ein mögliches Erfrieren der noch nicht eingewurzelten Zwiebeln zu verhindern.

Sommerblüher – Pflanzzeit Ende April bis Mai

Für Sommerblüher, die empfindlich gegen Kälte sind, ist es in besonders rauen Lagen ratsam, die letzten Frostnächte vollständig abzuwarten, bevor man die Zwiebeln in die Erde setzt. Dies sollte frühestens ab Ende April geschehen. Auf diese Weise wird das Erfrieren der jungen Triebspitzen vermieden, da die meisten dieser Blumen aus exotischen Regionen stammen und in unseren Breitengraden nur einjährig sind. Folgende Blumenzwiebeln können von April bis Mai gepflanzt werden: Steppenkerzen (Eremurus), Prärielilien (Camassien), Montbretien (Crocosmia), Gladiolen (Gladiolus) und  Lilien (Lilium).

Blumenzwiebeln richtig pflanzen

Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Pflanztipps für Blumenzwiebeln, damit Sie den optimalen Blüherfolg geniessen können:

• Suchen Sie einen passenden Standort mit gut durchlässigem Boden aus
• Lockern Sie den Boden gegebenenfalls mit Sand oder Kompost
• Der Boden sollte frostfrei sein und die Bodentemperatur nicht über 10 Grad liegen
• Sie können die Zwiebeln nach Plan auslegen oder zufällig verteilen
• Setzen Sie die Zwiebeln so tief in den Boden, dass darüber die doppelte Zwiebelhöhe Erde liegt

Blumenzwiebeln: Tipps zur Pflege

Blumenzwiebeln sorgen im Frühling für die ersten Farbtupfer im Garten. Mit unseren Pflegetipps haben Sie lange Freude an den Blumenzwiebeln:

Tipp 1: Blätter nicht abschneiden, sondern eintrocknen lassen

Lassen Sie die Blätter der Frühblüher unbedingt in Ruhe verwelken, um die Zwiebeln für die nächste Blüteperiode zu stärken. Diese Blätter sind lebenswichtig für die Zwiebel, da sie Energie speichern und die Ruhephase überstehen müssen. Die Blütentriebe hingegen sollten abgeschnitten werden, um die Pflanze nicht unnötig zu belasten.

Tipp 2: Blumenzwiebeln ausgraben und trocken lagern

Nicht winterharte Zwiebelpflanzen wie Dahlien oder Gladiolen – oder wenn im Beet für andere Pflanzen Platz gemacht werden soll – werden im Herbst ausgegraben und gereinigt, aber erst, nachdem die Blätter vertrocknet sind. Trocknen Sie sie anschliessend, z.B. in einem Netz an einem trockenen Ort. Achten Sie darauf, nur gesunde Zwiebeln aufzubewahren und kranke zu entsorgen, jedoch nicht auf dem Kompost, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Lagern Sie die getrockneten Zwiebeln an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort. Im Herbst können die Blumenzwiebeln wieder im Garten gepflanzt werden.

Tipp 3: Vermehrung von Zwiebelblumen durch Teilung

Viele Blumenzwiebeln bilden Brutzwiebeln, die an den Unterseiten der Hauptzwiebeln sitzen. Trennen Sie sie nach dem Ausgraben vorsichtig ab, lagern Sie sie getrennt. Im Herbst pflanzen Sie sie separat ein, um kräftige Zwiebeln für die nächste Saison zu erhalten. Alternativ kann die Vermehrung auch durch Samen erfolgen, obwohl diese Methode zeitaufwendig und nicht immer erfolgreich ist.
 

Zwiebelpflanzen in Gefässen

Die Zwiebeln wachsen und entwickeln sich nicht nur im Freien, sondern auch im Topf. Im Herbst können Sie mit einigen einfachen Handgriffen Töpfe, Kübel und Gefässe mit Blumenzwiebeln bepflanzen. Wichtig ist dabei ein einwandfreier Wasserabzug im Gefäss, damit keine Staunässe entsteht. Dazu legen Sie einfach eine grosse Tonscherbe über das Loch im Boden. 
Bei der Gestaltung von Töpfen sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Es ist jedoch ratsam, Sorten auszuwählen, die kompakter wachsen, da Pflanzgefässe bei zu hochwachsenden Zwiebelblumen im Frühjahr leicht umkippen können. Grössere Töpfe und Kübel sind hier besser geeignet als kleinere, da sie stabiler stehen. Blumenerde ist für Zwiebelpflanzen das am besten geeignete Substrat.