Die von Auge kaum sichtbaren Spinnmilben leben auf Reben und Obstbäumen, Beeren-, Wald- und Zierpflanzen. Sie fühlen sich an trockenen Standorten, an die kein Regen hingelangen kann, am wohlsten.

Spinnmilben-Arten

Spinnmilben gehören zu den Spinnentieren. Bei diesen sind Kopf und Körper miteinander verschmolzen. Es gibt verschiedene Spinnmilbenarten, bei uns richten vor allem die «Rote Spinnmilbe» und die «Gemeine Spinnmilbe», auch «Obstbaumspinnmilbe» genannt, Schaden an. Beide Arten unterscheiden sich nur geringfügig voneinander. Ein grösserer Unterschied ist der, dass die «Rote Spinnmilbe» als Ei auf Knospen und Ästen überwintert, das im Spätsommer abgelegt wurde. Bei der «Gemeinen Spinnmilbe» hingegen überwintern die ausgewachsenen Weibchen geschützt unter Rindenschuppen und im Boden. Beide Arten entwickeln pro Jahr mehrere sich überschneidende Generationen, besonders bei trockenwarmer Witterung. Die Tiere sind von blossem Auge kaum sichtbar, sie sind nur rund ein halber Millimeter gross. Adulte Milben haben 8 Beine, die Larven nur deren 6.

Lebensraum

Spinnmilben leben auf Reben und Obstbäumen, Beeren-, Wald- und Zierpflanzen, generell auf fast allen Pflanzen überhaupt. Sehr gefährdet sind diese an geschützten warmen Standorten, wo kein oder nur wenig Regen hingelangen kann. Pflanzen in zu warmen und trockenen Winterquartieren sind extrem attraktiv für Spinnmilben.

Schadbild

Der durch Spinnmilben angerichtete Schaden kann enorm sein. Oft sterben die heimgesuchten Pflanzen gar ganz ab. Das Vorhandensein von Milben zeigt sich an der Unterseite von Blättern, an Trieben, Blüten und Früchten, die alle eine fahle, bleierne Farbe bekommen. Der Grund dazu liegt im Aussaugen von äusseren Zellen, die sich danach mit Luft füllen. An jeder Blattsaugstelle entstehen auf der Gegenseite, also an der Oberseite, kleine weissliche bis gelbe Tupfen, die später eintrocknen. Die Blätter fallen ab, die Früchte bleiben klein und werden notreif. Bei starkem Befall überzeiht die «Gemeine Spinnmilbe» die geschädigten Pflanzenteile mit einem feinen Spinngewebe.

Pockenmilbe

Anders zeigt sich der Befall durch die nur auf Reben recht häufig vorkommende «Pockenmilbe». Durch die Saugtätigkeit bilden sich weisse bis rötliche, später braun werdende Filze auf der Blattunterseite. Darüber auf der Blattoberseite wölbt sich das Blatt nach aussen und verfärbt sich später je nach Sorte gelb oder rot. Die Milben überwintern in den Knospenschuppen.

Bekämpfung der Spinnmilben

Die Abwehr der Spinnmilben sollte primär durch Kulturmassnahmen erfolgen. Sehr wichtig ist eine zurückhaltende Stickstoffdüngung. Freier, nicht zu heisser Standort in Wind und Regen werden schlecht ertragen. Der Boden sollte feucht, aber nicht nass gehalten werden, was durch Bodenabdeckung mit z.B. Rindenkompost erreicht werden kann. Brennnessel-/Schachtelhalmbrühe sowie Schwefelmittel, gesprüht, hemmen die Milbenentwicklung. Eine Winterspritzung schädigt die Eier der «Roten Spinnmilbe». Bei sehr starkem Befall helfen moderne Milbenbekämpfungsmittel.