Man findet sie in fast allen Bauerngärten, aber sie schmücken auch einen normalen Hausgarten aufs Schönste – die Pfingstrosen.

Wer einen alten, verwilderten Garten besucht, findet nicht mehr viele typische Gartenblumen. Aber wenn je einmal eine Pfingstrose in diesem Garten geblüht hat, dann lebt sie bestimmt noch! Die anspruchslose Zierpflanze gehört zu den ältesten der Gartenbewohner und kennt kaum Schädlinge. Pfingstrosen sind wahre Methusalems – sie können locker 100 Jahre alt werden, die ältesten bekannten Exemplare leben seit 350 Jahren. A propos alter Garten: Pfingstrosen lieben es, an ein und demselben Standort zu bleiben. Umpflanzen oder Teilen mögen sie gar nicht und blühen danach wärend ein bis drei Jahren nur sehr zögerlich

Herkunft/Wuchs

Die bekannteste Gruppe der Pfingstrosen sind die Stauden. Die weit verbreitete und bekannte Bauernpfingstrose wird bereits seit dem Mittelalter kultiviert und hat ein Sortenangebot, das im vierstelligen Bereich anzusiedeln ist. Einfache, halb und stark gefüllte Sorten in verschiedensten Farben sind erhältlich. Trotz dieser unglaublichen Menge ist aber allen Sorten eines gemeinsam: Sie ziehen sich im Herbst komplett zurück und werden über dem Boden zurückgeschnitten, um im Frühjahr innert weniger Wochen wieder zu ihrer vollen Grösse und Schönheit heranzuwachsen.
Die Strauchpfingstrosen sind in China beheimatet und waren dort über Jahrhunderte als «kaiserliche Blumen» ausschliesslich den Kaisern vorbehalten. Sie werden schon seit mehr als 1000 Jahren gezüchtet. Als Blumen der Aristokratie wurden sie nach der Machtergreifung der Kommunisten sogar bekämpft, aber zum Glück nie ausgerottet. Ihr Wuchs ist gegenüber den Stauden wesentlich langsamer und es braucht Geduld, bis ein schöner Strauch herangewachsen ist. Die auffallend grossen und farbigen Blüten machen sie in jedem Garten zu einem herrlichen Blickfang.
Die Itoh-Hybriden (eine Kreuzung aus Stauden und Sträuchern, die erstmals dem Japaner Toichi Itoh gelang) vereinen die Blütenfarben und -grössen der Sträucher mit dem Wuchs der Stauden.
Die Blütenfarben reichen von Weiss über Rosa, Pink zu einem satten Rot, es gibt auch gelbe Sorten in verschiedenen Farbschattierungen. Die Blütezeit beginnt Ende April und reicht bis in den Juni hinein. Stauden-Pfingstrosen werden 60 bis 100 cm hoch, Strauch-Pfingstrosen bilden Triebe bis zu 150 cm Länge. Nicht nur die Blüten sind schön, auch das sommergrüne Laub ist sehr dekorativ.

Standort

Paeonien lieben sonnige bis halbschattige Plätze, am liebsten ein ganzes Leben lang denselben! Beim Pflanzen sollte auf einen tiefgründigen, humosen, nahrhaften Boden geachtet werden. Ebenso wichtig wie der Standort ist die Pflanztiefe. Die im Wurzelstock ruhenden Triebe dürfen nicht mehr als 3 bis 5 Zentimeter mit Erde bedeckt sein, sie blühen sonst kaum.

Pflege

Pfingstrosen benötigen wirklich wenig Pflege, im zeitigen Frühjahr und nach der Blüte ist aber eine Düngergabe hilfreich. Im Herbst kann zusätzliche Kompost zugegeben werden. Für grossblütige, gefüllte Sorten empfiehlt sich eine Stützhilfe, da sich die Stiele mit den schweren Blüten bei Regen sonst gerne biegen und am Boden liegen. Die Staudenpfingstrose wird im Frühjahr vor dem Austrieb ca. 10 cm über dem Boden geschnitten, Strauchpfingstrosen brauchen keinen Schnitt.

Heilmedizin

Lange bevor die Paeonie in China wegen ihren schönen Blüten gezüchtet wurden, stand sie in der Heilmedizin schon in hohem Ansehen. Auch heute noch werden alle Pflanzenteile als Beruhigungs- und Schmerzmittel verwendet.