Bei den Strauchpfingstrosen ist es wichtig, dass die Pflanztiefe stimmt. Die Veredlungsstelle muss gut zehn Zentimeter unter die Erdoberfläche zu liegen kommen.
Herkunft/Geschichte
Zu den schönsten Blumen unserer Gärten gehören die Strauchpaeonien, deren Heimat in China liegt. Dort werden sie schon seit über 3000 Jahren als ‚Königin der Blumen’ verehrt, sie kamen unter kaiserlichen Schutz und wurden zur Nationalblume. Es wurden verschiedene Typen kultiviert, wovon die besten enorme Preise erzielten. So soll ein Gärtner im 9. Jahrhundert n.Chr. seine Spitzenpflanze für umgerechnet 3 kg Gold verkauft haben. Seit dem 12. Jahrhundert n. Chr. veredeln die Chinesen ihre Pflanzen. Dadurch konnten die schönsten Exemplare erhalten, weiterverbreitet und für die Nachwelt gesichert werden. Um die Paeonienkultur entstand eine umfangreiche Fachliteratur und grössere Anbauzentren wetteiferten im ganzen Land um die Gunst der Kenner. Die chinesischen Sorten sind alle stark gefüllt mit riesigen, schweren Blüten. Im 8. Jahrhundert n. Chr. gelangten die ersten Pflanzen ausser Landes nach Japan. Die Japaner züchteten leichtere, weniger gefüllte oder einfache Blüten mit helleren und leuchtenderen Farben. Erst im 18. Jahrhundert n. Chr. gelangten die Paeonien erstmals nach Europa, wo sie ihrer Schönheit wegen auch bald züchterisch bearbeitet wurden. Besonders in Frankreich genoss und geniesst sie noch immer grosse Beliebtheit, in neuester Zeit auch in den USA.
Aussehen
Die prächtigen Paeonienblüten öffnen sich im Mai und erreichen einen Durchmesser von 20 cm und mehr. Im Gegensatz zu den Staudenpaeonien, bei welchen im Winter die oberirdischen Teile völlig absterben, überwintern sie bei den Strauchpaeonien. Alte Pflanzen erreichen Höhen von gegen zwei Metern und Breiten von drei Metern.
Standort
Sie gedeihen am besten im gemässigten Klima an einem Standort mit gut drainiertem, also durchlässigem Boden der frisch, mineralisch und kalkhaltig sein soll. Ideal wächst sie als Unterholz des Waldes, somit im Halbschatten. Hitze erträgt sie nicht. Es wird viel Platz benötigt, da die Pflanze breit wächst und Wurzeln und dichter Schatten der benachbarten Pflanzung die Strauchpaeonien beeinträchtigen. Ein Leben in Töpfen, gar noch mit den bei uns humusreichen und sauren Blumenerden, behagt ihnen nicht. Dies weil sie sehr dicke fleischige Wurzeln haben, die freien Auslauf in mineralischer Erde benötigen. Nur Jungpflanzen werden bis zum Verkauf in Töpfen kultiviert.
Düngung
Der Boden soll gut mit Nährstoffen versorgt sein, wobei organische Düngung vorzuziehen ist. Gut gelagerter Rindermist ist ideal. Vor der Pflanzung ist er gut mit der Erde zu durchmischen, bei älteren, eingewachsenen Pflanzen ist er aufzulegen und nur leicht einzuhacken. Sehr stickstoffhaltige mineralische Dünger sind für Strauchpaeonien Gift.
Pflanzung
Wichtig ist es, dass die Pflanztiefe stimmt. Die Veredlungsstelle muss gut zehn Zentimeter unter die Erdoberfläche zu liegen kommen. Dadurch wird es dem Edelreis ermöglicht, mit der Zeit eigene Wurzeln zu bilden und nicht mehr auf die Unterlage angewiesen zu sein. Auf eigenen Wurzeln stehende Pflanzen sind wüchsiger und widerstandsfähiger. Die Pflanzen werden von Jahr zu Jahr schöner, wobei oft nach zehn Jahren erst ein befriedigendes Wachstum erreicht wird. In den ersten Jahren sehen sie mickrig aus, die Blätter werden früh gelb. Aber auch alte Pflanzen schliessen ihr Wachstum schon im August ab. Fälschlicherweise wird dann angenommen, sie leiden unter Wassermangel. Aber Giessen wäre jetzt genau das Falsche; denn nasse kalte, schon ruhende Wurzeln faulen im Sommer bald. Ein Winterschutz ist in unseren Gegenden nicht notwendig.