Dipladenien (botanischer Name Mandevilla) sind echte Dauerblüher. Die exotische Schlingpflanze macht sich gut in Gefässen und lässt sich als Sichtschutz an Rankgerüsten oder am Balkongeländer einsetzen.
Woher kommt die Dipladenia?
Dipladenien, auch Dipladenia oder Falscher Jasmin genannt, stammen aus der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) und es gibt über 120 verschiedene Arten. Die Kletterpflanzen, die ursprünglich aus dem Dschungel Südamerikas stammen, sind in Europa seit über 100 Jahren als Kübelpflanzen beliebt. Die klein gehaltenen Hybriden der Wildart Mandevilla sanderi sind bei uns häufig anzutreffen. Einzig die Mandevilla laxa verträgt kühlere Temperaturen besser und ist somit auch für ganzjährige Aussenstandorte geeignet, wenn sie im Winter geschützt wird.
Wie sieht die Dipladenie aus?
Dipladenien sind schnellwachsende Schlingpflanzen, die eine Wuchshöhe von bis zu sechs Metern erreichen können. Im Handel werden auch kleinwüchsige Züchtungen des Sommerflors angeboten, die sich gut für Balkone eignen. Allerdings wachsen diese nach der ersten Überwinterung trotzdem in die Höhe. Die glänzend glatten Blätter stehen an kurzen Stielen und enthalten nicht fühlbare Drüsen, aus denen bei Verletzung weisser Milchsaft austritt. Die Kelchblätter der Dipladenia öffnen sich zu einer bis zu fünf Zentimeter grossen Trichterblüte.
Ist die Dipladenie giftig?
Ja, alle Pflanzenteile der Dipladenia sind leicht giftig. Vor allem enthalten die Pflanzen einen klebrigen Milchsaft, mit dem man nicht in Berührung kommen oder den man rasch abwaschen sollte.
Wie überwintere ich Dipladenien?
Vor dem ersten Frost sollten die Pflanzen in ein helles, 5 bis 12 Grad warmes Winterquartier gestellt werden. Im Winterquartier sollte eine ausreichende Luftfeuchtigkeit herrschen. An frostfreien Tagen kann zudem gelüftet werden. Erst im Mai nach dem letzten Spätfrost kann die Pflanze wieder nach draussen gestellt werden. Werden sie kühl überwintert, legen sie von Oktober bis März eine Ruhepause ein und müssen weniger gegossen werden. Überwintern sie bei über 20 Grad, sollten sie wie gewohnt gepflegt werden und blühen auch im Winter weiter. Eine ausbleibende Ruhephase kann sich allerdings negativ auf die Blütenfülle auswirken.
Eine Ausnahme stellt der Chilenische Jasmin (Mandevilla laxa) dar. Er verträgt kurzzeitige Minusgrade (bis -5 °C). Er sollte aber nur in milden Lagen mit gutem Frostschutz draussen überwintert werden.
Sind Dipladenien immergrün?
Dipladenien sind immergrün. Zudem schmücken die weissen, rosa, rot oder gelb gefärbten Blüten fast den ganzen Sommer die Balkone und Terrassen.
Wann blüht die Dipladenie?
Dipladenien blühen ab Mai. Sie bilden den ganzen Sommer über immer neue Knospen und blühen somit bis in den Herbst hinein. Bienen und Hummeln übernehmen die Bestäubung. An den Pflanzen bilden sich nach der Blüte Kapselfrüchte mit länglichen, behaarten Samen. Damit die Dipladenia mehr Blüten macht, empfiehlt es sich, die verblühten Blütenköpfe oder spätestens die reifenden Früchte zu entfernen.
Dipladenien: 4 Tipps zu Pflanzung und Pflege
Tipp 1: Der richtige Standort für Dipladenien
Die frostempfindlichen Pflanzen brauchen viel Licht und eine hohe Luftfeuchtigkeit, um möglichst viele und schöne Blüten zu bilden. Sie fühlen sich auf dem Balkon oder der Terrasse aber auch im warmen Wintergarten wohl. Hitze macht der Dipladenia nichts aus. Die pralle Mittagssonne schätzen sie hingegen nicht. Stehen die Pflanzen im Halbschatten, fällt die Blüte geringer aus. Dipladenien pflanzt man am besten in hochwertige Kübelpflanzenerde. Aber auch leicht saures, basisches oder kalkhaltiges Substrat schadet den Pflanzen nicht.
Tipp 2: Dipladenien richtig giessen
Es reicht aus, Dipladenien 1- bis 2-mal pro Woche zu giessen. Die Dipladenia kann in den dicken Blättern und Speicherwurzeln Wasser lange speichern. Dadurch ist der Wasserbedarf nur mässig. Die Wurzelballen sollten beim giessen (temperiertes und kalkarmes Wasser verwenden) gut durchfeuchtet, aber nicht zu nass sein. Staunässe schätzen die Kletterpflanzen nicht. Es ist also wichtig, dass das Wasser sofort abfliessen kann. Während der Blüte- und Wachstumszeit benötigt die Pflanze etwas mehr Wasser. Halten Sie sie feucht und sprühen Sie sie nötigenfalls ein. Ab und an etwas flüssigen Kübel- oder Saisonpflanzendünger zuzugeben wird empfohlen. Übrigens: Sind die Blätter eingerollt, deutet dies auf zu trockene Luft hin. Sind die Blätter gelb, kann dies auf zu viel Wasser oder auf Lichtmangel hindeuten.
Tipp 3: Topfen Sie Mandevillen um
Alle zwei bis drei Jahre, immer im Frühjahr, sollten die Pflanzen umgetopft werden. Wenn die Pflanzen grösser sind, können die Wurzelballen auch verkleinert und wieder in denselben Topf gesetzt werden. Langzeitdünger im Substrat verhilft der Schlingpflanze zu Kraft und voller Blüte.
Tipp 4: Dipladenia schneiden
Das richtige Schneiden ist bei dieser Pflanze wichtig. Kleinere Schnittarbeiten können das ganze Jahr über gemacht werden. Da die Mandevilla aber am Neutrieb blüht, raten wir dazu, diese in der Saison nicht zu grosszügig zu schneiden. Steht ein stärkerer Rückschnitt mit der Gartenschere an, sollte der Schnitt im Spätwinter (Februar oder März) durchgeführt werden. Wer möchte, kann die Pflanze dann auch bodennah zurückschneiden. Sie treibt im Frühjahr wieder kräftig aus. Um einen buschigen Wuchs zu fördern, sollten Jungpflanzen entspitzt werden. Dazu schneidet man alle zwei bis drei Wochen die obersten, neuen Triebe ab. Tipp: Der starke Milchsaftfluss kann vermieden werden, indem die Triebe ins Wasser getaucht oder mit Wasser besprüht werden. Mandevillen sind Schlingpflanzen und benötigen im Topf eine Kletterhilfe. Sie müssen etwas geleitet werden, da sie sich sonst rasch in anderen Pflanzen verfangen.
Krankheiten und Schädlinge der Dipladenia bekämpfen
Bei dauerhafter Hitze und Trockenheit sind Dipladenien anfällig für Schädlinge (z.B. weisse Fliegen). Vorsorglich können Gelbtafeln rund um die Pflanze angebracht werden. Ist die Pflanze bereits stark befallen muss mit Pflanzenschutzmitteln gearbeitet oder es muss im Spätwinter ein radikaler Rückschnitt vorgenommen werden. Blattläuse treten vor allem Anfang Mai auf. Wollläuse können im Winterquartier auftreten.
Dipladenien: Taubenschwänzchen und Bienen
Die Dipladenia hält für eine bessere Bestäubung die Insekten einige Zeit in ihren langen Blütentrichtern fest. Für Taubenschwänzchen, die während dem Fliegen Nektar trinken, kann das riskant sein. Sie können sich nicht lösen und an Erschöpfung sterben. Hat es viele Taubenschwänzchen in Ihrem Garten, die in der Pflanze hängen bleiben, empfehlen wir dringend, die Kübelpflanze als Zimmerpflanze oder im Wintergarten (heller Standort) zu kultivieren. Anders ist es bei Bienen und Hummeln. Die Dipladenia hat eine grosse Menge an Nektar zu bieten und stellt kein Risiko für Bienen dar. Trotzdem gehört sie nicht zu den Pflanzen, die für einheimische Insekten von wirklicher Bedeutung sind.
💡 Haben Sie gewusst?
Der botanische Name der Dipladenie ist Mandevilla. Dieser Name stammt von Henry John Mandeville, ein britischer Gesandter in Argentinien, der von 1773 bis 1861 lebte und die ersten Exemplare von Mandevilla laxa nach England brachte.