Chinaschilf: Merkmale und Vorlieben

Wie sieht Chinaschilf aus? 

Chinaschilf verfügt über schmale, meist dunkelgrüne Blätter. Die Pflanzen bleiben auch im Alter horstartig, sprich kompakt und werden in der Regel immer schöner und üppiger. Es gibt Chinaschilf Sorten mit mehrfarbigem Laub. Beispielsweise das Kleine Zebraschilf (Miscanthus sinensis 'Zebrinus' hat eine weisse Musterung auf den Blättern.

Im Herbst punktet Chinagras mit seiner prächtigen Färbung. Ende Jahr zeigt es sich dann von seiner schönsten Seite: Die steifen Halme und fingerartigen Blütenstände widerstehen der winterlichen Witterung und nehmen zarte Brauntöne an.

Wann blüht Chinaschilf?

Die feinen Blütenrispen, welche je nach Art aufrecht wachsen, mal kaskadenartig oder bogig überhängend, zeigen sich bei den meisten Arten und Sorten des Chinaschilfs von August bis Oktober. Also etwas später als andere Ziergräserarten.

Das Farbspektrum geht von Silbrigweiss über Silbrigrosa bis zu Rot. Sorten wie das Riesenschilf (Miscanthus floridulus) oder das Eulaliagras (Miscanthus sinensis 'Gracillimus') blühen in unseren Breitengraden nicht.

Ist Chinaschilf winterhart und auch im Winter grün?

Chinaschilf ist winterhart und langlebig. Es lässt sich von Regen, starkem Frost und Schnee nicht beeindrucken. Zur Gattung Chinaschilf gehören rund 20 vor allem sommergrüne Arten. Es gibt aber andere wintergrüne Ziergräser. Die Japan-Segge 'Variegata' bspw. ist ein attraktives, dekoratives Ziergras, welches sich sehr gut für Beetgestaltung eignet und gut schattenverträglich ist.

Eignet sich Chinaschilf als Sichtschutz?

Wenn Sie Chinagras in Töpfen nebeneinander aufreihen, ergeben die Gräser einen schönen und effektiven Sichtschutz in Ihrem Garten. Sie können diese Pflanzen auch verwenden, um innerhalb Ihres Gartens einen Bereich optisch abzutrennen. Dabei sollte ein minimaler Pflanzenabstand von einem Meter eingehalten werden, damit die Pflanzen über ausreichend Platz verfügen.

Chinaschilf: 4 Tipps zu Pflanzung und Pflege

Tipp 1: Der ideale Zeitpunkt um Chinagras zu pflanzen

Die besten Pflanzmonate sind März bis Juni. Da die Ziergräser sehr breit werden können, sollten vorallem die höheren Sorten mindestens einen Quadratmeter Raum bekommen. Wenn das Chinaschilf in einen Kübel gesetzt wird, ist ein ausreichend grosses Erdvolumen für die gute Entwicklung zentral. Staunässe ist zu verhindern. Vertrocknete Triebspitzen können darauf hindeuten.

Tipp 2: Ideale Standorte um Chinaschilf zu pflanzen

Es bevorzugt einen möglichst sonnigen Standort. Es wächst in nahezu jedem Boden gut und schnell. Jedoch unterstützt ein durchlässiger, nährstoffreicher Untergrund das Wachstum positiv. Miscantus sinensis kann nebeneinander aufgereiht als Sichtschutz oder in Einzelstellung gepflanzt werden. Diese Pflanzen sind ideal für ein Staudenbeet, können aber genau so gut für Balkone verwendet werden.

Tipp 3: Chinaschilf erfolgreich überwintern

Chinaschilf im Boden benötigt grundsätzlich keinen Winterschutz. Chinaschilf im Kübel braucht Winterschutz: Der Kübel sollte auf andere Materialien (z.B. Holz) gestellt und mit Vlies umwickelt werden. Oft sieht man in Gärten Horste, die zusammengebunden wurden. Diese Massnahme ist nicht zwingend notwendig.

Tipp 4: Chinaschilf schneiden und pflegen

Im Frühjahr sollte das Chinaschilf auf ca. 10 Zentimeter Höhe zurückgeschnitten werden. Da die einzelnen Halme sehr fest sind, empfiehlt es sich, eine Gartenschere mit grosser Hebelwirkung zu verwenden und Handschuhe zu tragen. Die Halme können büschelweise in die Hand genommen und abgeschnitten werden. Ein Zurückschneiden im Herbst ist nicht zu empfehlen, da Wasser in die hohlen Halme eindringen und zu Fäulnis führen kann.

Verwendung von Chinaschilf als Bodenabdeckung (Mulch)

Das Mulchen mit Chinaschilf kann als Bodenabdeckung verwendet werden, sei es im Gemüse- oder im Ziergarten. Der Boden darunter bleibt feucht, Unkraut wird unterdrückt und Gemüse und Früchte, wie z. B. Erdbeeren, bleiben sauber. Es eignet sich auch für die Bepflanzung von Azaleen und Rhododendren sowie für Moorbeete, allerdings nicht ohne Zugabe von biologisch nicht leicht abbaubaren Materialien wie Torf, Holzfasern und mineralischen Produkten wie Toresa und insbesondere Perlit.

Verwendung von Chinaschilf zur Auflockerung von Böden

Chinaschilf wird in der Schweiz seit einigen Jahren als Alternative zur konventionellen Landwirtschaft angebaut, um den Torfimport zu reduzieren. Im Winter, wenn die Triebe abgestorben sind, erfolgt die Ernte durch Schneiden. Das geerntete Gras wird dann gehäckselt, fibrilliert und mit anderen Komponenten zu Erdmischungen verarbeitet. Diese Erdmischungen werden dazu eingesetzt schwere Böden aufzulockern, sie luftig und locker zu machen und den Humusgehalt zu erhöhen, was die Fruchtbarkeit fördert.

💡 Haben Sie gewusst?

Das Riesen-Chinaschilf wird ab und an fälschlicherweise als Elefantengras bezeichnet. Das Elefantengras ist bis zu sechs Meter hoch und ein nicht winterhartes, tropisches Gras, welches für heimische Gärten nicht geeignet ist. Es ist vor allem im westlichen Afrika zu finden.