Die Aprikose ist eine Südländerin, die das mediterrane Klima liebt. Sie gedeiht aber auch bei uns an einem passenden Standort. Und reife Aprikosen direkt vom eigenen Baum sind eine vorzügliche Köstlichkeit, die ihresgleichen sucht.
Wenn im Frühsommer die ersten Aprikosen in den Läden angeboten werden, läuft vielen schon beim blossen Anblick das Wasser im Mund zusammen. Man meint die samtig-saftige Frucht schon auf der Zunge und den aromatischen Geschmack im Gaumen zu spüren. Und dann braucht es nicht mehr viel, und man füllt sich schon mal eine erste Tüte des orangen Lockstoffs ab, einfach um zu kosten, ob die erlesenen Früchte geschmacklich schon richtig auf der Höhe sind (was die ersten meistens noch nicht sind).
Aprikosenblüte im Wallis
Hier im milden Klima an der Rhone gedeihen die goldenen Früchte prächtig. Die Aprikose in ein Walliser Wahrzeichen und wird in über 80 Sorten angebaut.
Armenien, China oder Indien?
Der botanische Name Prunus armeniaca und archäologische Ausgrabungen legen nahe, dass die Aprikose ursprünglich aus Armenien stammt und dort zum ersten Mal kultiviert wurde. Es gibt allerdings auch andere Quellen, die auf eine Heimat in China oder in Indien schliessen lassen – man weiss es nicht so genau. Ein Glück nur, dass es die köstlichen Früchte bis nach Europa geschafft haben, wo sie hauptsächlich in den Ländern rund ums Mittelmeer wachsen, aber auch höher im Norden. Bei uns gedeihen sie vornehmlich im Wallis, sie fühlen sich aber auch in einem Garten nördlich der Alpenkette wohl, wenn sie einen passenden Standort bekommen.
Nur mit viel Sonne glücklich
Aprikosenbäume sind echte Sonnenanbeter und brauchen einen vollsonnig-warmen Standort, am besten wind- und noch besser möglichst regengeschützt. Sie werden im Frühjahr oder Herbst gepflanzt und sollten in den ersten Wintern geschützt werden, wenn sie noch klein sind. Undurchlässige Lehmböden sind ungeeignet, sie müssen mit Sand gemischt werden – Aprikosenbäume sind sehr empfindlich auf Staunässe. Humusreiche, gut durchlässige, eher trockene Böden sind ideal.
Dichter Fruchtbehang
Der dichte Fruchtbehang ist typisch für den Aprikosenbaum. Man sollte ihn daher zeitig ausdünnen, damit die Früchte schön gross werden.
Gesund für Augen und Haut
Nicht umsonst haben die Aprikosen dieselbe Farbe wie Karotten: Sie enthalten unter den Früchten besonders viel Betacarotin oder Provitamin A. Dieses wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt und ist besonders gut für das Sehvermögen und für schöne Haut. Vitamin B, Folsäure und Magnesium tragen zusätzlich dazu bei, dass das Immun- und Nervensystem gestärkt werden und überschüssiges Wasser ausgeleitet wird. Gut ausgereifte Aprikosen sind sehr bekömmlich und auch für Kinder und Babys gut geeignet, sie helfen unter anderem bei Verstopfung. Aprikosenkernöl wird aufgrund der langen Haltbarkeit und des dezenten Duftes oft für Kosmetika und Hautpflegeprodukte eingesetzt.
Mannigfaltige Köstlichkeiten
Einer saftigen Aprikose gibt es eigentlich punkto Geschmack nichts mehr hinzuzufügen. Aber es lassen sich natürlich trotzdem viele weitere Köstlichkeiten daraus zubereiten. Voraussetzung: Die Früchte müssen reif sein. Erst dann entwickeln sie das exquisite, herrliche Aroma und die saftige Textur. Dann lassen sich daraus eine himmlische Aprikosenkonfitüre, Aprikosenwähe, Clafoutis, Steak mit Aprikosenchutney, Aprikosen-Speck-Röllchen, Marillenknödel (in Österreich werden Aprikosen Marillen genannt) zubereiten. Oder das feine Dessert unten – wir wünschen en Guete!
Aprikosen mit Baumnuss-Meringue-Haube
Mit diesem feinen Rezept verwöhnen Andreas Ehrensperger und Rafael Bölsterli ihre Gäste im Kochatelier Cookuk in Aarau. Beide sind leidenschaftliche Köche und Gastgeber und kochen immer, als hätten Sie ihre besten Freunde zu Gast.