Wird eine 30 Jahre alte und ca. 170 cm hohe Buchenhecke geschädigt, wenn man sie in der Vegetationszeit um ca. 50 cm zurückschneidet? B.D.
Unsere Antwort
Da wir die Bodenbeschaffenheit, wo Ihre Hainbuchenhecke steht, nicht kennen, können wir nicht mit Bestimmtheit sagen, wie gross das Wurzelvolumen ist. In tiefgründigen Böden bilden Hainbuchen grundsätzlich tiefreichende Herzwurzeln aus. In eher feuchten und verdichteten Böden konzentrieren sich die Wurzeln auf die obersten 35 Zentimeter. Diese dürften in beiden Fällen, auch wenn die Hecke über Jahrzehnte jährlich geschnitten wurde und weil auch die benachbarten Hainbuchen eine gewisse Wurzelkonkurrenz bieten, zwangsläufig etwas mehr in die Breite gehen. Wie viel dies jedoch ist, hängt auch hier von dem Bodenverhältnissen sowie des Pflanzabstandes in der Hecke ab.
Bei sommergrünen Laubgehölzen, wobei hier die Hainbuche auch dazu gehört, erfolgt der Hauptschnitt in der in der zweiten Winterhälfte, also von Januar bis März. So werden die schlafenden Augen regelmässig aktiviert und es kommt zu einem regelmässigen, zeitigen Austrieb. Im Sommer sollte ein zweiter Rückschnitt erfolgen, dabei gilt ein Schnitt Ende Juni als besonders empfehlenswert, da dann eine kleine Wachstumspause einsetzt worauf die Pflanzen im Juli / August mit vermindertem Wachstum die entstandenen Wunden besser schliessen. Bei einem so kräftigen Rückschnitt, wie sie es vorhaben, empfiehlt es sich jedoch, zu grosse Wunden mit einem Wundverschlussmittel zu schliessen. Zudem ist zu beachten, dass ältere Hecken Singvögeln oft Nistgelegenheiten bieten. Kontrolliere Sie also, bevor Sie ans Werk gehen, ob schon alle Jungvögel ausgeflogen sind.