Viele Gärtnerinnen und Gärtner wünschen sich einen eigenen Gemüsegarten. Aber wo soll man beginnen? Welcher Standort im Garten ist am besten geeignet? Mit sorgfältiger Planung und ein wenig Geduld können Sie bald frisches, selbst angebautes Gemüse aus Ihrem eigenen Garten geniessen.

Die Eisheiligen markieren einen Wendepunkt im Gartenjahr und symbolisieren das Ende der kalten Frostnächte in der startenden Gartensaison. Ab jetzt kann im Gemüsegarten kräftig ausgesät und gepflanzt werden. Der Mai ist die perfekte Zeit, um mit dem Säen und Auspflanzen zu beginnen und die Grundlage für eine reiche Ernte im Sommer und Herbst zu legen. Jetzt können Sie Salate, Radieschen, Randen, Mangold, Kohlgewächse, Karotten und Bohnen pflanzen. Wärmeliebendes Gemüse wie Tomaten, Gurken, Kürbisse, Auberginen kann man noch bis Anfang Juni pflanzen.

Der richtige Standort

Für den erfolgreichen Anbau von Gemüse ist der Standort entscheidend. Der Gemüsegarten benötigt täglich mindestens vier Stunden Sonne – mehr Sonnenlicht ist sogar noch besser. Achten Sie darauf, das Gemüsebeet nicht in der Nähe von Bäumen anzulegen, da diese Schatten werfen und den Gemüsepflanzen Nährstoffe sowie Wasser entziehen. Am besten wird der Gemüsegarten an einem luftigen Ort angelegt. Durch die Bewegung der Luft werden fliegende Schädlinge davon abgehalten, sich auf den Pflanzen niederzulassen und dort Schaden anzurichten. Ein gut durchlüfteter Garten fördert somit die Gesundheit und das Wachstum Ihrer Gemüsepflanzen, was letztlich zu einer reicheren und qualitativ besseren Ernte führt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Wasserversorgung: Ein nahegelegener Wasseranschluss oder eine Sammelstelle für Regenwasser sind sehr praktisch, da das Giessen im Sommer besonders zeitaufwendig sein kann.

Gemüsegarten planen

Um den Gemüsegarten optimal zu nutzen, teilt man das Jahr am besten in drei Perioden ein. In der Vorkultur, die ab etwa Ende Februar beginnt, werden Gemüsearten angebaut, denen etwas Kälte nichts ausmacht. Dazu gehören Spinat, Pflücksalat, Möhren und Radieschen. Diese Pflanzen sind robust und können in der Regel innerhalb von acht Wochen geerntet werden.

Mitte Mai, wenn die Eisheiligen vorbei sind und die Frostgefahr gebannt ist, beginnt die Hauptkultur. In dieser Phase kultiviert man wärmeliebende Fruchtgemüse wie Tomaten, Paprika, Gurken und Zucchini. Diese Pflanzen benötigen viel Wärme und Sonnenschein, um gut zu gedeihen und eine reiche Ernte zu liefern.

In der Nachkultur ab Mitte September nutzt man die frei werdenden Flächen für winterharte Gemüsesorten. Wintersalate, Feldsalat, Endivien und Spinat eignen sich hervorragend für diese späte Anbauperiode. Diese Pflanzen sind kältebeständig und können oft bis in den Winter hinein geerntet werden, was eine kontinuierliche Versorgung mit frischem Gemüse gewährleistet.

Durch die Einteilung des Gartenjahres in Vorkultur, Hauptkultur und Nachkultur kann der Gemüsegarten das ganze Jahr über produktiv genutzt werden. So steht das ganze Jahr immer frisches, selbst angebautes Gemüse zur Verfügung.

Die 6 besten Pflanzen für den Gemüsegarten

Der eigene Gemüsegarten bietet die Möglichkeit, frisches und gesundes Gemüse direkt vor der Haustür zu ernten. Doch welche Pflanzen eignen sich am besten für den Gemüsegarten? Entdecken Sie hier sechs Gemüsesorten, die leicht zu pflegen sind und eine reiche Ernte versprechen.

Solanum lycopersicum

Tomaten

Tomaten sind Starkzehrer und benötigen einen sonnigen Standort, um optimal zu gedeihen. Aufgrund ihres hohen Platzbedarfs ist es wichtig, genügend Raum für die Pflanzen einzuplanen. Um den Pflanzen den nötigen Halt zu geben, sollte man eine Kletterhilfe bereitstellen. Zusätzlich ist die regelmässige Versorgung mit Flüssigdünger unerlässlich, um den hohen Nährstoffbedarf der Tomaten zu decken und eine reiche Ernte zu gewährleisten.

Raphanus sativus

Radieschen

Radieschen sind Schwachzehrer und somit recht anspruchslos in der Nährstoffversorgung. Sie gedeihen am besten an einem sonnigen Standort und bevorzugen lockeren Boden. Diese kleinen Knollen sind nicht nur sehr gesund, sondern auch vielseitig: An der Pflanze ist alles essbar, von der Wurzel bis zu den Blättern. Radieschen sind somit eine ideale Wahl für jeden Garten.

Lactuca sativa

Salat

Salate sind Mittelzehrer und benötigen einen humus- und nährstoffreichen Boden. Es ist wichtig, regelmässig Unkraut zu entfernen und die Pflanzen ausreichend zu giessen. Der empfohlene Pflanzabstand beträgt 30 x 30 cm, um genügend Raum für das Wachstum zu schaffen. Salate eignen sich hervorragend für den Anbau im Gemüsegarten oder in einem Hochbeet.

Daucus carota

Karotten

Karotten sind Schwachzehrer und bevorzugen lockeren, sandigen Boden, in dem sie optimal wachsen können. Für eine gute Ernte ist wichtig, sie regelmässig zu giessen. Karotten sind sehr gesund – sie enthalten Beta-Carotin, das vom Körper in Vitamin A umgewandelt wird. Vitamin A unterstützt das Sehvermögen, das Immunsystem und den Aufbau der Haut.

Cucumis sativus

Gurken

Gurken sind Starkzehrer und haben daher einen grossen Wasser- und Nährstoffbedarf. Sie gedeihen am besten in lockerem Boden und bevorzugen eine windgeschützte und warme Lage. Gurken sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen, was sie zu einer wertvollen Ergänzung in der Ernährung macht.

Capsicum annuum

Peperoni

Peperoni sind Mittelzehrer und benötigen viel Sonne und Wärme. Sie bevorzugen mittelschwere, humusreiche Böden, die ihnen die nötigen Nährstoffe bieten. Peperoni sind auch gut für die Kultivierung im Topf auf dem Balkon geeignet, was sie zu einer perfekten Wahl für Neugärtnerinnen und -gärtner macht.

Verschiedene Zehrergruppen bei Gemüse

Jede Gemüseart hat spezifische Ansprüche an die Nährstoffversorgung, die sowohl durch den individuellen Bedarf der Pflanzen als auch durch ihre Anbauzeit bestimmt werden. Um diese verschiedenen Bedürfnisse zu erfüllen, werden die Gemüsearten in schwache, mittlere und starke Zehrer unterteilt:

Starkzehrer, die einen hohen Nährstoffbedarf haben, umfassen Kreuzblütengewächse, Nachtschattengewächse, Kürbisgewächse und Rübengewächse. Dazu gehören Pflanzen wie Kohl, Tomaten, Gurken und Karotten. Diese Pflanzen benötigen reichlich Dünger und eine kontinuierliche Versorgung mit Nährstoffen, um kräftig zu wachsen und eine reiche Ernte zu liefern.

Mittelzehrer haben einen moderaten Nährstoffbedarf. Zu dieser Gruppe gehören Salate, Spinat, Zwiebeln, Petersilie, Knoblauch und Schnittlauch. Diese Pflanzen sind weniger anspruchsvoll als Starkzehrer, benötigen aber dennoch eine regelmässige Nährstoffzufuhr, um gesund zu bleiben.

Schwachzehrer sind Pflanzen mit einem geringen Nährstoffbedarf. Dazu zählen Radieschen, Bohnen, Erbsen, Kräuter und Kresse. Diese Pflanzen kommen mit weniger Dünger aus und eignen sich gut für weniger nährstoffreiche Böden.

Gemüse für den Garten