Wieso entstehen aus schwarzen Bohnensamen schwarze und weisse Samen? Und warum entstehen aus Pflanzen aus schwarzen Bohnensamen manchmal weisse Samen?

Wachstum

Bohnen reagieren bezüglich Längenwachstums stark auf die Lichtverhältnisse. Im Frühjahr gesäte Bohnen bleiben kompakt, weil sie während der langen Tage wachsen, im Sommer gesäte hingegen wachsen bei kürzeren Tageslängen heran und werden höher. In den afrikanischen Samenanbaugebieten, woher fast aller bei uns käufliche Samen kommt, erreichen die Bohnenpflanzen nur etwa die halbe Höhe als bei uns. Die Tageslängen sind dort in der Nähe des Äquators ausgeglichener, das Licht ist viel intensiver.

Kreuzungen

Dass aus schwarzen Bohnensamen einerseits Pflanzen entstehen, welche wiederum schwarze, andere aber weisse Samen hervorbringen, hat mit den Vererbungs-Gesetzen der generativen Fortpflanzung zu tun. Wenn Sie Bohnensamen kaufen, haben Sie Kreuzungsprodukte bestimmter Eltern vor sich, die sogenannte F1 Generation. Die daraus hervorgehenden Bohnenfrüchte sehen in der Regel recht homogen aus. Die Eltern wurden speziell so ausgewählt, dass sich besonders hohe und schöne Erträge ergeben und auch positive Eigenschaften bezüglich Resistenz gegen Krankheiten vorhanden sind. Wenn Sie nun aber von diesem Ertrag, der die F2 Generation genannt wird und den darauf folgenden Generationen F3, F4 etc. selber Samen gewinnen und diesen aussäen, entfernen Sie sich immer mehr von der ursprünglich gekauften F1 Generation. Die Farbeigenschaften der Bohnensamen folgen Gesetzmässigkeiten, wie sie der Mönch Gregor Mendel nach Versuchen in seinem Klostergarten im Jahre 1865 als Erster veröffentlicht hat. Die ursprünglich schwarzen Bohnen spalten auf in schwarze und weisse Nachkommen, aber auch gesprenkelte und verschiedene Dunkelheitsgrade sind möglich. Es geht hier also nicht um eine Laune, sondern um eine Gesetzmässigkeit der Natur.