Mit dem Beginn des Winters laufen unsere Heizungen wieder auf Hochtouren. Damit es dabei unseren Zimmerpflanzen gut geht, benötigen sie jetzt etwas mehr Aufmerksamkeit.
Allgemeines
Mit dem Wechsel von der warmen in die kalte Jahreszeit ziehen wir uns automatisch wärmer an. Auch unsere Haut benötigt mehr Pflege, leidet sie doch unter den dicken Kleidern oft an Trockenheit. Nicht anders verhält es sich mit den Zimmerpflanzen. Auch sie benötigen jetzt mehr Wasser (aber keinesfalls zu viel!) und leiden rasch unter der trockenen Heizungsluft. Damit dies nicht geschieht, sollten wir während der kalten Jahreszeit den Pflanzen etwas mehr Aufmerksamkeit schenken, wodurch sie gut durch den Winter kommen.
Der richtige Standort
Mit den abnehmenden Temperaturen werden auch die Tage kürzer. Oft sind sie auch trüb. Daher sollte der Standort für unsere Zimmerpflanzen so hell wie möglich sein, jedoch keinesfalls zu heiss, was es direkt hinter den Fenstern im Winter schnell einmal werden kann. Als Standort geeignet sind Südfenster also nur, wenn die Pflanzen bei direkter Sonneneinstrahlung mittels Storen oder Markisen schattiert werden können. Bei Ost- und Westfenstern ist dies während des Winterhalbjahres kaum nötig, da hier aufgrund der eher schwachen Sonnenlichtstärke in den Morgen- und Abendstunden kaum eine Verbrennungsgefahr besteht. Glas hat aber noch andere Gefahren zu bieten. Nämlich Kälte. Daher sollte beim Aufstellen der Pflanzen unbedingt darauf geachtet werden, dass die Blätter nicht mit den Fensterscheiben in Kontakt kommen. Dies kann an Tagen mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt zu irreparablen Kälteschäden führen.
Die richtige Wasserversorgung
Oft tut man hier ein Zuviel des Guten. Einmal wöchentlich eine «gute» Wassergabe reicht meistens vollkommen aus. Dies vorzugsweise mit kalkfreiem Wasser. Wichtig: Nach ca.15 Minuten muss überschüssiges Wasser in den Untertellern oder Übertöpfen unbedingt ausgeschüttet werden, da dies zu Fäulnis im Wurzelbereich führen kann. Einzig bei feuchtigkeitsliebenden Pflanzen wie Farnen darf etwas Wasser im Unterteller stehen bleiben. Diese benötigen zudem auch eine höhere Luftfeuchtigkeit. Daher ist hier ein Standort im Badezimmer ohne direkte Sonneneinstrahlung besser geeignet.
Da die meisten Zimmerpflanzen ebenso wie unsere Gartenpflanzen eine Winterruhe halten, benötigen sie zwischen Oktober und März keine Düngergaben.
Krankheiten und Schädling
Befinden sich unter den Fensterbänken, auf denen die Pflanzen stehen, zudem Heizungsradiatoren und ist die Luft im Raum allgemein sehr trocken, finden sich schon bald lästige Schädlinge ein. Allen voran Spinnmilben, die sich relativ spät bemerkbar machen, nämlich erst dann, wenn sich in den Blattachseln bereits feine Gespinste bilden. Auch ein Befall durch Schildläuse, die unter kleinen, bräunlichen Schildern an den Zweigen und Ästen hocken, sieht man oft relativ spät. Anders ist es bei einem Auftreten von Wollläusen. Sie sind durch die weissen, wolligen Gebilde, unter denen sie sich vom Pflanzensaft ernähren, relativ schnell erkenntlich. Allen drei Schädlingen kommt man am einfachsten mit Produkten auf biologischer Basis aus dem Handel bei. Beachten Sie dabei unbedingt die Packungsbeilage.
Besser ist es jedoch, man kann einem Befall durch Schädlinge vorbeugen. Dabei ist es hilfreich, die Pflanzen täglich mit entkalktem Wasser – normales Leitungswasser hinterlässt hässlich Kalkflecken auf den Blättern – zu besprühen, was die Schädlinge überhaupt nicht mögen. Ebenso täglich kurze Raumbelüftungen. Durchzug sollte dabei aber unbedingt vermieden werden.
Trauermücken
Fliegen beim Giessen plötzlich kleine schwarze Mücken von der Erdoberfläche auf, so handelt es sich hier um Trauermücken. Dies ist ein deutliches Zeichen für zu feuchtes Erdreich. Zwar gelten die einige Millimeter grossen Insekten bei Zimmerpflanzen kaum als schädlich, sie können aber durchaus lästig sein. Ist man über einige Wochen zurückhaltender mit dem Giessen, verschwinden sie meistens von selbst. In hartnäckigen Fällen schafft das Einfüllen von zwei bis drei Zentimeter feinem Sand auf der Erdoberfläche Abhilfe. Dieser trocknet deutlich rascher als das Erdreich ab, was die Trauermücken überhaupt nicht mögen. Hilft dies auch nicht, sind biologische Produkte im Handel erhältlich.