Der Judasbaum (Cercis) ist vor allem während der Blütezeit ein sehr schönes Gehölz im Garten. Da er keinen Schnitt braucht und auch in sehr trockenen Gebieten gut zurechtkommt, wird er als sehr pflegeleicht eingestuft.
Woher stammt der Judasbaum?
Der Judasbaum gehört zur Familie der Hülsenfrüchte und zur Unterfamilie der Johannisbrotgewächse (Caesalpiniaceae). Weltweit gibt es ungefähr zehn verschiedene Arten. Zwei sind in Nordamerika beheimatet und die restlichen in West- und Ostasien. Der Gewöhnliche Judasbaum (Cercis siliquastrum) ist am weitesten verbreitet und hat die grösste Bedeutung. Zu finden ist er von Südeuropa über Kleinasien und Persien bis Afghanistan und wächst in Wäldern und an Flussufern. Da ihm Trockenheit wenig ausmacht, ist er oftmals auch an trockenen Stellen mit überwiegend kalkreichen, steinigen Böden mit wenig Nährstoffgehalt zu finden.
Wie gross wird ein Judasbaum?
Der Gewöhnliche Judasbaum erreicht eine Höhe von vier bis sechs Metern. Er wächst in unseren Breitengraden allerdings sehr langsam, nur ca. 25 bis 30 Zentimeter pro Jahr. Der sommergrüne, mehrstämmige Strauch oder Baum hat eine grosse schirmartige Krone.
Ist der Judasbaum giftig?
Die schotenförmigen Früchte des Gewöhnlichen Judasbaumes sind leicht giftig. Die ungefähr zwölf Zentimeter langen, zuerst grünen und später braunen Hülsen sind von Herbst bis im Frühjahr am Baum zu finden. Die Blüten sind im Gegensatz zu den Früchten nicht giftig. Sie sind essbar und werden vor allem im Orient zur Verzierung von Speisen und Salaten verwendet.
Ist der Judasbaum immergrün?
Nein, der Gewöhnliche Judasbaum ist sommergrün. Nach der Blüte bildet er rundliche, kurzgestielte Blätter, welche wechselständig wachsen. Die Blätter sind grün bis bläulich grün und verfärben sich im Herbst goldgelb bis orangerot.
Wann blüht der Judasbaum?
Der Gewöhnliche Judasbaum blüht von Anfang bis Mitte April. Die Blütenpracht hüllt das gesamte Gehölz in eine rosafarbene Wolke. Die Blüten sind kräftig, pinkfarben und sitzen in kleinen Trauben an den Trieben. Sie können aber auch direkt am Stamm austreiben, was in der Botanik als Kauliflorie (Stammblütigkeit) bekannt ist. Im Mitteleuropäischen Raum tritt die Kauliflorie nur sehr selten auf. Neben dem Kuchenbaum (Cercidiphyllum japonicum) zählt der Judasbaum zu den einzigen Stammblütern in unseren Gärten.
Judasbaum: 4 Tipps zu Pflanzung und Pflege
Tipp 1: Der ideale Zeitpunkt um einen Judasbaum zu pflanzen
Der Gewöhnliche Judasbaum ist als junge Pflanze frostempfindlich und sollte daher im Frühjahr ab März an einen sonnigen aber geschützten Standort gepflanzt werden. Der Gewöhnliche Judasbaum erhält am besten eine Einzelstellung und in alle Richtungen genug Platz. So kann sich seine malerische Krone gut entwickeln. Falls mehrere Pflanzen nebeneinander gepflanzt werden, sollte ein Pflanzabstand von mindestens einem Meter eingehalten werden.
Tipp 2: Ideale Standorte um einen Judasbaum zu pflanzen
Der Gewöhnliche Judasbaum bevorzugt einen sonnigen und warmen Standort, der gerne auch etwas geschützt sein darf. Er schätzt Lehmböden, die sandig und gut durchlässig sowie trocken und kalkreich sind. Schwach saure Böden machen ihm nichts aus.
Tipp 3: Wenig Pflege für den Judasbaum
Der Gewöhnliche Judasbaum gehört zu den Tiefwurzlern und übersteht so auch längere Trocken- und Hitzezeiten. Gegossen werden muss er nicht, ausser während der ersten Monate nach der Pflanzung. Ebenso benötigt er keinen Dünger und keinen Schnitt. Wer mag, kann junge Judasbäume für die Kronenkorrektur ein wenig zurechtstutzen. Ohne Schnitt werden die Bäume immer schöner und tragen von Jahr zu Jahr mehr Blüten.
Tipp 4: Judasbäume erfolgreich überwintern
Junge Judasbäume sind etwas frostempfindlich. Es empfiehlt sich deshalb im Winter eine Mulchschicht, am besten aus Herbstlaub oder Stroh, über die Wurzelballen zu legen. Um Frostrisse zu vermeiden können auch die Hauptäste geschützt werden. Sobald er aber älter und gut angewachsen ist, braucht er überhaupt keinen Schutz und keine Pflege mehr.
Krankheiten und Schädlinge
Der Gewöhnliche Judasbaum ist annähernd frei von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen. Einzig die Blattfleckenkrankheit kann bei feuchtwarmem Wetter auftreten. Diese ist aber in den meisten Fällen nicht besorgniserregend.
Der Judasbaum ist bienenfreundlich
Als frühblühender Baum ist der Gewöhnliche Judasbaum äusserst bienenfreundlich. Da er direkt vor den Obstbäumen blüht, verlängert er das Nahrungsangebot für Insekten entscheidend.
💡 Haben Sie gewusst?
Der Name Judasbaum kommt von der Legende, welche besagt, dass der Apostel Judas Ischariot sich nach seinem Verrat an einer «Cercis» erhängt hat. Die Blüten des Baumes erröteten sich danach vor Scham.