Die langen, hängenden Trompetenblüten der Datura, duften in den Abendstunden stark und vorwiegend angenehm. Die Engelstrompete wird auch Datura, Brugmansia oder Stechapfel genannt.

Wildarten

In unseren Gegenden gedeihen wild zwei Stechapfelarten, und zwar die seltene, bläulich blühende Datura tatula und die weissblühende Datura stramonium, welche häufiger vorkommt. Ausser in der Farbe sind beide gleich. Sie sind einjährig. Es sind Nachtschattengewächse und sie kommen in stickstoffreichen Gärten vor, auch an Ackerrändern und auf Schuttplätzen. Sie sind wärmeliebend und versamen sich jedes Jahr wieder neu. Die Heimat ist unbekannt, man nimmt Nordamerika oder das Kaukasusgebiet an. Im 16. Jahrhundert wurde der Stechapfel als Gartenpflanze, als ‘fremdgewächs’ aufgeführt, wie in einem im Jahre 1543 in Basel gedruckten „Kräuterbuch“ von Leonhart Fuchs zu lesen ist. Später sind die Stechäpfel dann verwildert. 
Die langen Blüten der schnellwachsenden Pflanze öffnen sich jeweils am Abend und blühen nur etwa einen Tag lang. Sie schliessen sich bei Regenwetter. Sie senden einen kräftigen moschusartigen Geruch aus, der bei den abends frisch geöffneten Blüten besonders ausgeprägt ist. Sie sind bei Nachtfaltern sehr beliebt. Die frischen Blätter haben einen schwach betäubenden, ebenfalls unangenehmen Geruch, der sie vor dem gefressen werden durch Tiere schützt. Stechäpfel sind bei Einnahme giftig, und zwar alle Pflanzenteile. Blätter, Wurzeln und Samen fanden noch anfangs des letzten Jahrhunderts Verwendung gegen Krämpfe, Rheumatismus und Asthma. Die Wirkung ist ähnlich wie bei der verwandten Tollkirsche. 

Datura als Kübelpflanze

Heute hält man eine Datura, die aus Südamerika stammt, in Kübeln als Zierpflanze. Sie hat bis zu 30 cm lange, hängende Trompetenblüten, die in den Abendstunden stark und vorwiegend angenehm duften. Sie muss frostfrei überwintert werden. Auch hier sind alle Pflanzenteile bei Einnahme giftig.