In den letzten 30 Jahren breitete sich die Maulbeerschildlaus rasant schnell in Mitteleuropa aus. Betroffen sind Obstbäume und Beerensträucher, aber auch vielerlei Ziergehölze. Sie besiedelt hauptsächlich die Rinde, zum Teil aber auch die Blätter.

Herkunft

Vermutlich wurde dieser Schädling mit der Maulbeere für die Seidenraupenzucht von Westasien nach Norditalien eingeschleppt. Die Maulbeerschildlaus wurde erstmals Mitte des 18. Jahrhunderts in Italien beschrieben. Heute ist sie in Südeuropa ein weit verbreiteter Schädling, dem nur schwer beizukommen ist. In den letzten 30 Jahren breitete er sich auch rasant schnell in Mitteleuropa aus.

Wirtspflanzen

Betroffen sind Obstbäume und Beerensträucher, aber auch vielerlei Ziergehölze. Gestresste und geschwächte Pflanzen sind besonders gefährdet. Oft sind einzelne Pflanzen massiv befallen, andere wiederum nur wenig am Stammansatz.

Schadbild

Die Maulbeerschildlaus besiedelt hauptsächlich die Rinde, zum Teil aber auch die Blätter. Die männlichen Schildläuse haben einen weissen, wachsartig überzogenen Schild. Bei starkem Befall sieht die Rinde der Wirtspflanze aus wie von Schnee überzogen. Die Weibchen haben einen gelb-weissen Schild und sind sehr viel unauffälliger und daher weitaus schwerer erkennbar als die Männchen. Durch die starke Saugtätigkeit sterben massiv befallene Pflanzen ab.

Verbreitung

Die befruchteten Weibchen überwintern am Holz. Sie überstehen Temperaturen bis - 20 C, wenn auch bei diesen Temperaturen viele Tiere sterben. Anfang Mai legen die Weibchen ca. 100–150 Eier unter ihrem Schild ab. Pro Jahr hat die Maulbeerschildlaus zwei Generationen. Aus den orange-farbenen, ovalen Eiern schlüpfen nach zwei bis drei Wochen die Larven. Die männlichen Larven bleiben meist in der Nähe des Muttertiers. Die weiblichen Larven besiedeln im Umfeld von einem Meter die nächste Pflanze. Die weitere Verbreitung erfolgt durch andere Insekten und Vögel, aber auch durch den Wind.

Bekämpfung

Eine Behandlung mit Pflanzenschutzmittel ist sehr schwierig, da in den letzten Jahren viele effiziente Insektizide verboten wurden. Zudem sind die weiblichen Schildläuse sehr widerstandsfähig gegen Insektizide. Die grössten Erfolge erzielt man mit ölhaltigen Präparaten mit dem Wirkstoff Chlorpyrifos-Methyl wie beispielsweise Reldan, Oleo-Rel, Oleodan oder Oleofos. Die Spritzung erfolgt Anfang Mai und Mitte Oktober während je 2 Wochen. Zu den Zeiten sind die Schildläuse in einem Entwicklungsstadium, wo sie etwas anfälliger sind. Aus eigenen Erfahrungen der letzten 3 Jahre haben wir gesehen, dass bei Spritzungen jeweils nur ein Teil der Läuse abstirbt. Einige überleben immer und bilden die nächsten Generationen.
Im Hausgarten empfiehlt sich eine mechanische Bekämpfung entweder durch Abbürsten mit einer harten Bürste oder durch Abspritzen mit einem Hochdruckreiniger. Bei einer Spritzung empfehlen wir für den Privatgebrauch entweder das Promanal Konzentrat von Neudorff auf Parafinölbasis oder das Winteröl der Maag auf Rapsölbasis.