Nach der Eiablage bilden sich gelbliche, warzenförmige, feinbehaarte Gallen, die sich im Laufe des Sommers rotbraun verfärben.

Der Kreislauf der Buchblatt-Gallmücke

Buchen werden häufig von der Buchenblatt-Gallmücke heimgesucht. Wird nur ein Ast befallen, mag dies damit zusammenhängen, dass Lage und Ernährung dieser Baumpartie dergestalt waren, dass sie für die Mücken besonders attraktiv wurden. Nicht jeder Ast an einem Baum wird ja gleich mit Nährstoffen, Assimilaten und Wasser versorgt und jeder „duftet“ somit für die Insekten unterschiedlich. Auch die Buchenblatt-Gallmücken werden durch besondere Duftstoffe angelockt. Sie haben von Mitte Mai bis Anfang Juni ihre Flugzeit, wobei Eier unter die obere Epidermis der frisch entfalteten Buchenblätter, oft nahe der Mittelrippe, gelegt werden. An den Eiablagestellen bricht etwa ein Monat später die obere Epidermis durch, indem sich das innere Blattgewebe stark entwickelt, gereizt durch die inzwischen ausgeschlüpften Larven. Es bilden sich gelbliche, warzenförmige Gallen, etwa 5 x 3 mm gross. Jede dieser fein behaarten Gallen enthält nur eine 2-3 mm lang werdende weisse Larve. Im Laufe des Sommers färben sich die Gallen rotbraun, worauf sie im Spätsommer aus den Blättern herausbrechen und zu Boden fallen. Am Baum zurück verbleiben die durchlöcherten Blätter. Die Larven überwintern in den Gallen auf dem Boden, wo sie sich im Frühjahr verpuppen und bald darauf als erwachsene Insekten zur Eiablage ausschwärmen, wodurch der Zyklus wieder geschlossen ist. Auf einem einzigen Blatt können sich bis zu 50 Gallen entwickeln, wobei aber das Pflanzenwachstum nicht beeinträchtigt wird. Der Schaden ist also gering.

Buchblattgallmücke

Es gibt noch eine andere ähnliche Gallmücke mit fast gleichen Namen, die Buchengallmücke. Sie schlüpft etwa ein Monat früher als die Buchenblatt-Gallmücke. Die Gallen haben auch eine andere Form. Sie sind bis zu 12 mm hoch, zwiebelförmig spitz und haben eine glatte, unbehaarte Oberfläche. Die Farbe ist zunächst grün, später pflaumenartig rot. Auch hier lebt nur eine Larve, die etwas dicker und bis zu 4 mm lang wird. Die Gallen entwickeln sich meistens auf der Mittelrispe oder gleich daneben und fallen ebenfalls vor den Blättern vom Baum. Extrem starker Befall durch diese Mücke kann zu verfrühtem Blattfall der Buche führen. Dadurch können Wachstumsdepressionen im folgenden Jahr entstehen, welche aber für ältere Pflanzen nicht relevant sind, für Jungbuchen in Forstbaumschulen und frisch verpflanzte Bäumchen aber wohl.

Bekämpfung

Die beste Bekämpfungsmethode für beide Gallmückenarten ist das Einsammeln der Gallen, sei es im Sommer vom Jungbaum oder im Herbst bei allen jungen und alten Pflanzen vom Boden. Die Gallen sind zu verbrennen oder der Kehrichtabfuhr mitzugeben, keinesfalls zu kompostieren. Die von den Gallen entblössten Blätter hingegen dürfen ruhig kompostiert werden. Ein erneuter Befall im nächsten Jahr ist aber von benachbarten Bäumen her trotzdem wieder möglich, und zwar bevorzugt am selben, so wohl duftenden Ast. Am Aussehen der Gallen kann dann auch sicher wiederum festgestellt werden, um welche der zwei Mückenarten es sich handelt.